Sechs Komödien von Alice Guy

Internationale Stummfilmtage
Live-Musik: Richard Siedhoff, Mykyta Sierov

Madame a des envies (Madame in Nöten)
Frankreich 1906 | 5 min | Zwischentitel: französisch mit deutschen Untertiteln | Farbe: schwarzweiß

Les résultats du féminisme (Emanzipation der Frauen)
Frankreich 1906 | 8 min | Zwischentitel: keine | Farbe: schwarzweiß

Cupid and the Comet (Die Liebe siegt)
USA 1911 | 13 min | Zwischentitel: englisch mit deutschen Untertiteln | Farbe: viragiert

Canned Harmony (Konservierte Harmonie)
USA 1912 | 17 min | Zwischentitel: englisch mit deutschen Untertiteln | Farbe: viragiert

The Hater of Women (Der Frauenfeind)
USA 1912 | 16 min | Zwischentitel: englisch mit deutschen Untertiteln | Farbe: viragiert

A House Divided (Der geteilte Haushalt)
USA 1913 | 16 min | Zwischentitel: englisch mit deutschen Untertiteln | Farbe: viragiert

Musikbegleitung: Richard Siedhoff (Klavier), Mykyta Sierov (Oboe)

Alice Guy war die erste Regisseurin und Leiterin eines Filmstudios in der Filmgeschichte. Sie leitete von 1897 bis 1906 die Filmproduktion in Paris bei Gaumont, bevor sie mit ihrem Ehemann Herbert Blaché in die USA zog und dort 1910 die Produktionsfirma Solax-Film aufbaute und leitete. Sie überwachte die Herstellung von mehr als 300 Filmen, von denen die meisten heute als verloren gelten. Selbstbewusst warb Solax in Anzeigen in den Branchenzeitungen: »You ought to know that our comedy is far ahead of anything else on the market. Why? Because we have rounded up real comedy actors and are spending the money to get the best.« Und damit die Solax-Filme auffielen, färbte man sie ein: »Remember – All our films are tinted and toned.« Zwei frühe französische Filme, die Gaumont-Pathé digitalisiert hat, und vier amerikanische Werke, die das Filmmuseum jüngst restauriert hat, zeigen Guys typische Komödien: Brautwerbungs- und Ehegeschichten, in denen Geschlechterrollen hinterfragt werden und selbstbewusste Frauen sich Respekt verschaffen.

Nicht nur kann eine Frau ebenso gut wie ein Mann Regie führen, sondern sie ist aufgrund ihrer ureigensten Natur in vieler Hinsicht eindeutig überlegen, denn vieles von dem, was man über Dramaturgie und Dekorationen wissen muss, fällt durchaus in ihren Bereich als Vertreterin des anderen Geschlechts. In Gefühlsdingen ist sie eine Autorität. Für Jahrhunderte hat sie ihren Gefühlen freien Lauf gelassen, während der Mann vor allem darauf bedacht war, sie zu kontrollieren. In Herzensangelegenheiten wird ihre Überlegenheit anerkannt, und ihre Intuition und große Sensibilität in diesen Dingen geben ihr einen wunderbaren Vorsprung beim Entwickeln der Dramaturgie der Liebe, die in fast jeder der für die Leinwand geschriebenen Geschichten eine überaus wichtige Rolle spielt.

(Alice Guy-Blaché, Moving Picture World, 11.7.1914)

Eintrittspreise 6 € (5 € für MFZ-Mitglieder). Die Kasse öffnet jeweils 60 Minuten vor und schließt 30 Minuten nach Beginn der Vorstellung. Bei allen öffentlichen Veranstaltungen verbleibt ein Kartenkontingent für den freien Verkauf an der Abendkasse.


Besuchsinformation

Öffnungszeiten

Die Ausstellungen des Münchner Stadtmuseums sind aufgrund der Generalsanierung aktuell geschlossen. Das Kino des Filmmuseums und das Stadtcafé bleiben weiterhin wie gewohnt bis Juni 2027 in Betrieb.

Informationen zur Von Parish Kostümbibliothek in Nymphenburg

Filmmuseum – Vorstellungen
Dienstag / Mittwoch 18.30 Uhr und 21.00 Uhr
Donnerstag 19.00 Uhr
Freitag / Samstag 18.00 Uhr und 21.00 Uhr
Sonntag 18.00 Uhr

Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln

S/U-Bahn Station Marienplatz
U-Bahn Station Sendlinger Tor
Bus 52/62 Haltestelle St.-Jakobs-Platz

Kontakt

St.-Jakobs-Platz 1
80331 München
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