Musik

Es war ein „Klangmuseum“, das sich der Münchner Sammler und Gründer der „Städtischen Musikinstrumentensammlung“ Georg Neuner (1904-1962) vorstellte. Neben der Schönheit und den vielfältigen Formen der Musikinstrumente war für ihn deren Gebrauch in den verschiedenen Kulturen ein Anhaltspunkt für das Sammeln, das sich auf jedwede Art der Klangerzeugung richtete.

Dieser Ansatz ist heute in der Zeit der „Entpersönlichung“ und Virtualisierung der Klänge aktueller denn je. Wenigen ist bekannt, wieso die Klänge einer indischen sitâr oder eines ugandischen amadinda-Xylophons für unsere Ohren so merkwürdig beschaffen sind, wo sich das klangliche Geheimnis eines javanischen gong oder einer deutschen viola d'amore findet oder welche Entwicklungen es brauchte, bis wir unsere heutigen, oftmals mit hohem mechanischen Aufwand versehenen Orchesterinstrumente erhalten haben. Auch gab es in der westlichen Welt bereits vor Plattenspielern und mp3-Playern viele Versuche, die Musik zu mechanisieren, was Spielautomaten und Orchestrien zeigen.

Neben bekannten heimischen Instrumentenbauer*innen wie Michael Saurle (1772-1845) mit Blechblasinstrumenten, Theobald Böhm (1794-1881) mit Querflöten oder Hermann Hauser (1882-1952) mit Saiteninstrumenten, sind in der Sammlung Musik auch internationale Meister*innen vertreten, darunter die Brüder Antonius (1555-1640) & Hieronymus (1556-1630) Amati mit einer Violine, Adolphe Sax (1814-1894) mit einem ganzen Saxophon-Satz oder Georges Cousineau (1733-1800) mit mehreren Harfen.

Aber auch Instrumente gehören der Sammlung an, deren Hersteller*innen bei uns wenig bekannt, in ihren Ursprungsländern jedoch hoch geachtet sind, z.B. Empu Resowiguno (Gamelan, Wirun/Java 1986), Kanai Lal Das (Laute sitâr, Kalkutta/Indien 1940), Amin & Sayyed Amin (Laute oud, Kairo/Ägypten). In der großen Überzahl sind allerdings die vielen namenlosen Instrumentenbauer*innen, deren Ideenreichtum oftmals mit einfachsten Mitteln erstaunliche Formen und große klangliche Ergebnisse hervorbringt. Aus den heute 6.000 Musikinstrumenten und Klangobjekten stammen über die Hälfte aus nichteuropäischen Ländern, was den globalen Ansatz des Sammlungsgründers erkennen lässt. Es ist also die Vielfalt, die die Sammlung Musik des Münchner Stadtmuseums zu den großen Sammlungen ihrer Art macht.


Besuchsinformation

Öffnungszeiten

Die Ausstellungen des Münchner Stadtmuseums sind aufgrund der Generalsanierung aktuell geschlossen. Das Kino des Filmmuseums und das Stadtcafé bleiben weiterhin wie gewohnt bis Juni 2027 in Betrieb.

Informationen zur Von Parish Kostümbibliothek in Nymphenburg

Filmmuseum – Vorstellungen
Dienstag / Mittwoch 18.30 Uhr und 21.00 Uhr
Donnerstag 19.00 Uhr
Freitag / Samstag 18.00 Uhr und 21.00 Uhr
Sonntag 18.00 Uhr

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U-Bahn Station Sendlinger Tor
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Kontakt

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