ERNST GAMPERL - EIN MEISTER DES U-TSU-WA, Do 22. Mai um 19.00 Uhr

Filmessay von Bernt Engelmann und Gisela Wunderlich

In der nächsten »Open Scene« am Donnerstag, den 22. Mai 2025, um 19.00 Uhr zeigen wir begleitend zur Ausstellung  „Lebensbaumprojekt“ im Bayerischen Nationalmuseum den Dokumentarfilm Ernst Gamperl – ein Meister des U-tsu-wa (2025) von Bernt Engelmann und Gisela Wunderlich.

 

Ernst Gamperl – ein Meister des U-tsu-wa
DE 2025 | Regie, Kamera, Schnitt: Bernt Engelmann, Gisela Wunderlich | 90 min

U-tsu-wa ist ein mehrdeutiger Begriff, der im japanischen Alltag sehr gebräuchlich ist. Er steht für Gefäß, Hohlraum, Leere und Universum. Im übertragenen Sinn auch für Persönlichkeit. Der japanische Begriff charakterisiert in vielfacher Weise das Œuvre von Ernst Gamperl, der in jahrzehntelanger Arbeit Methoden entwickelt hat, auf der Drechselbank auch große Baumstämme in millimeterdünne Hüllen zu verwandeln. Damit hat er die historische Technik des Drechselns revolutioniert und neue Maßstäbe in diesem Handwerk gesetzt.

Ernst Gamperl, inzwischen ein international renommierter Künstler, hat ursprünglich Schreiner gelernt und dabei das Drechseln entdeckt. Seine extrem dünnwandigen Schalen und formstarken Gefäße haben schon früh Aufsehen erregt. Durch die ebenso einfühlsame wie handwerklich konsequente Auseinandersetzung mit dem Material Holz – bevorzugt Eiche – hat er entdeckt, dass Objekte aus frischem Holz nach dem radikalen Aushöhlen auf der Drechselbank einen schwer kalkulierbaren, völlig eigenständigen (Ver-)Formungsprozess generieren, der sie zu wesenhaften Gestalten werden lässt. Fehler im Ausgangsmaterial werden bewusst einbezogen. Seine neuesten, mannshohen Arbeiten in der Ambivalenz von Autonomie und Verletzlichkeit dürfen gleichermaßen als handwerkliche wie als künstlerische Sensation gewertet werden.

Der Filmessay der Münchner Filmautoren Bernt Engelmann und Gisela Wunderlich verfolgt die Entwicklung der Arbeit Ernst Gamperls und zeigt seine außergewöhnlichen Bearbeitungsmethoden – auch wenn der Künstler natürlich nicht alle seine Geheimnisse preisgibt. Dabei folgt das Filmemacherduo keinem starren Drehbuch, sondern erarbeitet das Thema als work in progress, wobei Bernt Engelmann und Gisela Wunderlich von der Kamera bis zum Schnitt sämtliche Funktionen selbst ausführen – wie ein Maler an der Leinwand. Mit der psychischen Achterbahn, die in der künstlerischen Arbeit unvermeidlich scheint, sind sie selber vertraut und können so auch dem künstlerischen Schaffen anderer mit großer Empathie begegnen. Ihre Filme realisieren sie unter dem Label tasca films munich.

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Bayerischen Nationalmuseum statt, das vom 15. Mai – 5. Oktober 2025 erstmals in Deutschland eine Ausstellung zu Ernst Gamperls „Lebensbaumprojekt“ präsentiert: Eine mächtige 230 Jahre alte, von einem Sturm entwurzelte Eiche wurde 2008 kreative Inspiration und Ausgangsbasis für einen zehn Jahre währenden Arbeitsprozess. Gamperl verwandelte den Giganten mit einem Durchmesser von 2,7 Metern und einem Gewicht von 33 Tonnen in ein einzigartiges Ensemble aus 97 unterschiedlich geformten Gefäßen von skulpturaler Anmutung.

 

Eintrittspreis 5 € (3 € bei MFZ-Mitgliedschaft), Aufschläge bei Überlänge, Live-Musik oder 3D. Die Kasse öffnet jeweils 60 Minuten vor und schließt 30 Minuten nach Beginn der Vorstellung. Online können Karten bis zu einer Woche im voraus erworben werden. Bei allen öffentlichen Veranstaltungen verbleibt ein Kartenkontingent für den freien Verkauf an der Abendkasse. Der Vorverkauf für diese Veranstaltung startet am 16.5.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Besuchsinformation

Öffnungszeiten

Interimsausstellung “What the City. Perspektiven unserer Stadt” im historischen Zeughaus
Dienstag–Sonntag 11.00-19.00 Uhr
Eintritt frei

Filmmuseum – Vorstellungen
Dienstag / Mittwoch 18.30 Uhr und 21.00 Uhr
Donnerstag 19.00 Uhr
Freitag / Samstag 18.00 Uhr und 21.00 Uhr
Sonntag 18.00 Uhr

Das restliche Museum ist aufgrund der Generalsanierung aktuell geschlossen.

Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln

S/U-Bahn Station Marienplatz
U-Bahn Station Sendlinger Tor
Bus 52/62 Haltestelle St.-Jakobs-Platz

Kontakt

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Kinokasse Tel. +49-(0)89-233-24150

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