Récréations | Frankreich 1992 | R+D+K: Claire Simon | 54 min | OmeU | »Es ist eine Theaterbühne, dieses sehr kleine, Schulhof genannte Land, das zwei-, dreimal am Tag von seinem Volk, den Kindern, bewohnt wird. Die Kulisse ist übersichtlich: eine Bank, ein Zaun, einige Bäume, deren Ästchen zum Bauen von Häusern oder als Tauschmittel dienen. Eine Einheit aus Zeit, Ort und Handlungen, die an eben diesem Ort – einem der wenigen, an dem die Kinder unter sich sind und nicht, oder nur am Rande, von den Erwachsenen angeleitet oder kontrolliert werden – ständig neu erfunden werden. Aber Gesetze gelten hier immer nur vorübergehend, und ihre Verbindlichkeit hängt vom Charisma und der Fantasie derjenigen ab, die das Spiel anführen, sich für den Cheferzähler halten und jederzeit von den anderen ›angegriffen‹ oder gestürzt werden können. Anfang der 1990er Jahre filmt Claire Simon RÉCRÉATIONS, ›Pausen‹, in der Schule ihrer Tochter.« (Emmanuel Chicon) –

Histoire de Marie | Frankreich 1993 | R+D+K: Claire Simon | 20 min | OmU | »Die wahre Geschichte ist die, die Marie mir erzählt hat und die mich auf die Idee für den Film gebracht hat: die Geschichte einer wahren Begebenheit, die beinahe passiert wäre. Ich habe den ganzen Film über versucht, diese erste Erzählung zu finden. Diese Geschichte eröffnet einen unendlichen Kreis von Interpretationen. Je mehr ich Marie befragte, desto mehr fragte sie sich, was ich von ihr erwartete. Diese Fragestellung ist die Grundlage jeder Beziehung zwischen einem Filmemacher und seinen Protagonisten.« (Claire Simon)