Menschen-Arsenal

Internationale Stummfilmtage
Live-Musik: Neil Brand

Prividenie, kotoroe ne vozvraščaetsja (Menschen-Arsenal)
UdSSR 1929 | Regie:
Abram Room | Drehbuch:
Valentin Turkin,
 nach der Novelle
»Le rendez-vous qui n’a pas eu lieu« von Henri Barbusse | Kamera:
Dmitrij Fel'dman | Darsteller: Boris Ferdinandov, Maksim Štrauch,
 Daniil Vvedenskij, Leonid Jurenëv,
 Ol'ga Žisnëva, Karl Gurnjak, Dmitrij Kara-Dmitriev, Ivan Lavrov | 
106 min | Farbe: schwarzweiß | Zwischentitel:
russisch
 mit deutschen Untertiteln | Musikbegleitung: Neil Brand (Klavier)

In einem südamerikanischen Hochsicherheits-Gefängnis, in dem die Gefangenen unter permanenter Beobachtung stehen, wird einem lebenslänglich Verurteilten nach zehn Jahren ein Tag Hafturlaub gewährt – der in der Regel dafür genutzt wird, um den Gefangenen durch Geheimpolizeikräfte beseitigen zu lassen. In einer spannenden Flucht versucht der Gefangene, dem ihm nachstellenden Agenten zu entkommen und sich zu seinen Ölarbeiter-Kollegen durchzuschlagen, die einen Aufstand planen. In ausgeklügelten Bildkompositionen und atemberaubenden Montagesequenzen, die Gegenwart und Vergangenheit sowie Reales und Imaginiertes ineinanderfließen lassen und sich bis zum Stakkato steigern, schuf Abram Room einen spannenden Politthriller. Das Filmmuseum München hat eine Filmkopie der Originalfassung aus dem Archiv von Gosfilmofond digitalisiert und restauriert, in der die visuelle Kraft des Films zur Geltung kommt.

Ein Russenfilm nach einer Novelle von Barbusse, die in einem der amerikanischen Südstaaten spielt. Mit unvergleichlicher Meisterschaft ist wieder der Raum bewältigt. Der Zuchthaushof wird durch Aufnahmen von oben zur Wüste geweitet, ein von Mauern eingefasster Weg, der wie eine Schnecke dem Fluchtpunkt zuschleicht, ist das Zeichen lähmender Angst. So ist vielleicht noch nie die Landschaft des Petroleumreviers gesehen worden: eine negative Landschaft, deren Bäume Telegraphendrähte sind. Sie frisst die Menschen, sie verschlingt buchstäblich den Zuchthäusler und seinen Begleiter. Die Kunst, mit der die Figuren zum Raum in eine sinnvolle Beziehung gesetzt werden, mag daher rühren, dass das russische Leben der gewaltigen russischen Landschaft noch tief verhaftet ist.

(Siegfried Kracauer in: Frankfurter Zeitung, 8.11.1929)

Eintrittspreise 6 € (5 € für MFZ-Mitglieder). Die Kasse öffnet jeweils 60 Minuten vor und schließt 30 Minuten nach Beginn der Vorstellung. Bei allen öffentlichen Veranstaltungen verbleibt ein Kartenkontingent für den freien Verkauf an der Abendkasse.


Besuchsinformation

Öffnungszeiten

Die Ausstellungen des Münchner Stadtmuseums sind aufgrund der Generalsanierung aktuell geschlossen. Das Kino des Filmmuseums und das Stadtcafé bleiben weiterhin wie gewohnt bis Juni 2027 in Betrieb.

Informationen zur Von Parish Kostümbibliothek in Nymphenburg

Filmmuseum – Vorstellungen
Dienstag / Mittwoch 18.30 Uhr und 21.00 Uhr
Donnerstag 19.00 Uhr
Freitag / Samstag 18.00 Uhr und 21.00 Uhr
Sonntag 18.00 Uhr

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U-Bahn Station Sendlinger Tor
Bus 52/62 Haltestelle St.-Jakobs-Platz

Kontakt

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