Craig’s Wife (Craigs Gattin) | USA 1936 | R: Dorothy Arzner | B: Mary C. McCall, nach dem Theaterstück von George Kelly | K: Lucien Ballard | M: R.H. Bassett, Emil Gerstenberger, Milan Roder | D: Rosalind Russell, John Boles, Billie Burke, Jane Darwell, Dorothy Wilson | 73 min | OF | Harriet Craig scheint ihr Zuhause selbst in Abwesenheit zu dominieren: Weder ihr Mann Walter noch die Hausangestellten wagen es, an der sorgfältig perfektionierten Gestaltung des Heims das Geringste zu ändern. Harriet erklärt ihrer Nichte, dass sie in der Ehe einen Raum privater Emanzipation sieht: Solange sie dort alles im Griff hat, kann sie in einer männlich dominierten Welt halbwegs selbstbestimmt leben. Aber unaufhaltsam (die Handlung umfasst nur 24 Stunden) steuert das Leben der Craigs auf eine mögliche Katastrophe zu. »Arzner enthüllt die heterosexuelle Ehe als ein Mittel, Frauen und Männer an Äußerlichkeiten, an aufgezwungene Rollen und vor allem an den Konsumexzess zu fesseln.« (Gwendolyn Audrey Foster) Es wäre ein Leichtes gewesen, Harriet als kaltes Monstrum zu charakterisieren, auf das am Ende eine gerechte Strafe wartet. Stattdessen folgt ein Moment, der berührt und von dem Dorothy Arzner sagte: »Ohne diesen Moment hätte ich den Film nicht gemacht.«

35mm collection print courtesy of the UCLA Film & Television Archive.