Crai Nou (Blauer Mond)
Rumänien 2021 | R+B: Alina Grigore | K: Adrian Pădureţu | M: Ioan Filip, Subcarpaţi | D: Ioana Chiţu, Mircea Postelnicu, Mircea Silaghi, Vlad Ivanov, Robi Urs, Emil Măndănac, Ioana Flora | 85 min | OmU | »Ein psychologisches Drama mit den Ingredienzien Familie, Sex und ein bisschen Blut.« (Alina Grigore) Irina wird morgens unsanft aus dem Bett geholt. Privatsphäre wird in der Familie klein geschrieben, bei der sie lebt – der Vater hat sich vor vielen Jahren nach London verabschiedet, nun ist er zu Besuch. Er wirkt so, als wäre er ein erfolgreicher Mann. Irina soll zu ihm nach England kommen. Doch sie hat andere Pläne. Sie will nach Bukarest gehen, um dort zu studieren. Doch der Onkel, der Cousin, der ganze Clan, der in einer prächtigen Berglandschaft ein Hotel betreibt, wollen sie nicht gehen lassen. Alina Grigore entfaltet das chaotische Soziogramm dieser Familie mit einer agilen Kamera, die immer nahe an den Figuren ist, aber auch sehr geschickt die Spannungen zwischen ihnen aufgreift. Neben Irina wird vor allem ihr Cousin Liviu zu einer wichtigen Figur, ein junger Mann, der nicht lesen kann, und der schnell »Juden« im Hintergrund vermutet, wenn ihm etwas nicht passt. In einer hellen Mondnacht deutet sich schließlich ein Geheimnis an, von dem nicht nur Irina bestimmt ist. Ihre Ambivalenz wird sie wohl nicht mehr los.