Allonsanfàn (Der Verräter) | Italien 1974 | R+D: Paolo & Vittorio Taviani | K: Giuseppe Ruzzolini | M: Ennio Morricone | Mit: Marcello Mastroianni, Lea Massari, Mimsy Farmer, Laura Betti, Claudio Cassinelli, Stanko Molnar | 110 min | Originalfassung mit englischen Untertiteln (OmeU, nicht OmU) | Ein Film über die Anfänge des »Risorgimento«, der italienischen Befreiungsbewegung, 1816. »Lyrisch in den kurzen Pausen, die die einzelnen Ereignisse unterbrechen, und dialektisch, wenn die ›Steine‹ von Matera und Castel del Monte das feudale, arme Italien repräsentieren, das im Gegensatz zur fruchtbaren Poebene steht. Besser als durch Worte wird der Konflikt zwischen dem Althergebrachten und dem Neuen durch Karnevalsbräuche und Perücken – als Überbleibsel des 18. Jahrhunderts – dargestellt, auch durch Einschübe in die Schilderung der einzelnen Taten der Revolutionäre. Die abwechselnd weich- und scharfkonturierten Bilder, von eigentümlich zauberhaftem Reiz, lassen die Vergangenheit lebendig werden.« (Pietro Bianchi). »Rabbia e tarantella«, zu dem die italienischen Revolutionäre ekstatisch marschierend gleichsam tanzen, bekommt 35 Jahre später im Abspann von Tarantinos INGLOURIUS BASTERDS eine neue Bedeutung als Musik einer bewaffneten Gruppe von Kopfgeldjägern.