Rosenemil
Deutschland 1993 | R: Radu Gabrea | B: Radu Gabrea, Meir Dohnal, nach dem Roman von Georg Hermann | K: Dinu Tănase | M: Charles Kalman, Stefan Zorzor | D: Werner Stocker, Dana Vávrová, Dominique Sanda, Serge Reggiani, Erich Bar, Udo Schenk | 90 min | Der preußisch-jüdische Schriftsteller Georg Hermann (geboren 1871 in Berlin, ermordet 1943 in Auschwitz-Birkenau), war im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts ein Erfolgsautor. Sein literarisches Vorbild war Theodor Fontane, was ihm auch die Bezeichnung »jüdischer Fontane« eintrug. Seine lebendigen Menschen und Schicksalsbilder aus dem Berlin der Kaiserzeit wurden erst seit den 1980er Jahren wiederentdeckt. Der Roman um den Kleinganoven Rosenemil entstand 1935 in Hermanns niederländischem Exil. Mit starken Schauspielerprofilen und viel Aufwand, dem Know-How und dem Fundus der DEFA gelang Gabrea hier ein großes historisches Vexierbild des wilhelminischen Berlin, komödiantisch und melancholisch zugleich. Variety-Kritiker Ron Holloway sah hier »ein Bild des Bauchs der Berliner Gesellschaft, als diese Stadt begann, ihre Muskeln als Metropole spielen zu lassen. Das gleiche Milieu diente Bertolt Brecht als Hintergrund für die ›Dreigroschenoper‹.«
Eintrittspreise 4 € (3 € für MFZ-Mitglieder). Die Kasse öffnet jeweils 60 Minuten vor und schließt 30 Minuten nach Beginn der Vorstellung. Bei allen öffentlichen Veranstaltungen verbleibt ein Kartenkontingent für den freien Verkauf an der Abendkasse.