The Missouri Breaks (Duell am Missouri) | USA 1976 | R: Arthur Penn | B: Thomas McGuane | K: Michael Butler | M: John Williams | D: Jack Nicholson, Marlon Brando, Kathleen Lloyd, John McLiam, Harry Dean Stanton, Randy Quaid | 127 min | OmU | »THE MISSOURI BREAKS beginnt klassisch mit dem Bild einer breit und in satten Farben sich weitenden Prärie, in der Ferne Männer auf Pferden, die langsam näher kommen, und ein Begleitsprecher schafft anheimelnd raue Erzählatmosphäre: ›Damals, als das Büffelgras noch bis zu den Steigbügeln reichte.‹ Irritierend nur die Optik zwischen Löwenzahn und Pusteblumen hindurch und das tontechnisch überdeutlich hervorgehobene Schnauben der Gäule, das lässt moderne Ambitionen vorausahnen. Sie werden dann auch bald eingelöst. Penn schildert das Gemetzel auf Leben und Tod, das sich drei klassische Westerngestalten, der alte Viehkönig, der professionelle Killer und der junge Outlaw, liefern. Eine expressiv und makaber inszenierte Ballade, vollgepackt mit Anleihen an Shakespeare, Poe, Italo-Western, Samurai-Filmen und die trüben Quellen fernöstlich genährter Hippiemythen. In einer bizarren Paraderolle tritt Marion Brando auf, als der legendäre Killer; ein langmähniger Dandy hoch zu Ross, mordlustig, dem Wahnsinn nahe. Er trägt Klamotten, als wäre Karneval, parfümiert sich, liebt Schaumbäder, ist gebildet, spricht mit den Pferden und redet vor dem Schlafengehen am Lagerfeuer, wo er die Ukulele spielt, mit sich selber: ›Jetzt geht die müde Oma schlafen.‹« (Siegfried Schober)