The Last Warning

Filmmuseum Open Air
Live-Musik: Sabrina Zimmermann & Mark Pogolski

THE LAST WARNING | USA 1929 | Regie Paul Leni | Drehbuch Alfred A. Cohn, Tom Reed, Edward Montagne | Kamera Hal Mohr | Besetzung Laura La Plante, Montagu Love, John Boles, Roy D’Arcy, Burr McIntosh, Mack Swain, Margaret Livingston | Produktion Universal Pictures Corp., Carl Laemmle, Jr. | Premiere 6.1.1929 | Länge 78 Minuten | Zwischentitel englisch | Der Star eines Stückes wird während der Aufführung auf offener Bühne eines Broadway-Theaters ermordet. Die Leiche verschwindet, die Tat wird nicht aufgeklärt, das Theater, als Spukhaus verrufen, wird geschlossen, bis Jahre später ein neuer Produzent auftaucht, der das Stück mit der alten Besetzung und Crew wieder aufführen will, in der gar nicht abwegigen Annahme, dass sich die Tat wiederholen wird. Drohbriefe aus der Hand des Toten tauchen auf, ein Phantom macht die Runde, Geheimtüren öffnen sich, Stürze und Beinahe-Katastrophen reihen sich aneinander. Alles geschieht mit einer Zügigkeit und Leichtigkeit, die zeigt, dass die Filmemacher wissen, auf welch dünnem Eis sich die bewegen, die sich an eine Gruselkomödie wagen. Der Regisseur Paul Leni war im expressionistischen deutschen Stummfilm groß geworden und dem Lockruf der Universal nach Hollywood gefolgt. Alle seine Regiearbeiten, insbesondere DAS RÄTSEL VON BANGALOR (1917), DAS WACHSFIGURENKABINETT (1924), THE CAT AND THE CANARY (1927), THE MAN WHO LAUGHS (1928) und eben THE LAST WARNING, belegen, dass Stil und Schauer bei ihm nicht Mittler für moralische Botschaften waren, sondern der Angstlust einer Geisterbahnfahrt dienten. Sie vermitteln den Eindruck, dass kaum jemand je mehr Spaß hinter der Kamera hatte als Leni, wenn er Todesfallen, geheimnisvolle Vorrichtungen und behaarte Klauenhände ins Bild rückte.
Laura La Plante ist der menschliche Star des Films, aber der eigentliche Protagonist ist das grandiose Set mit Logen, Bühnenmechanik und verwinkelten Korridoren. Es mutet an wie ein echtes Theater, in Wahrheit war es das Bestands-Set aus Rupert Julians THE PHANTOM OF THE OPERA (1925), das über die Jahrzehnte in vielen Film- und Fernsehproduktionen Verwendung fand, aber nie so gründlich und vollständig ausgenutzt wurde wie bei Leni. Großartige Sets, stimmungsvolle Beleuchtung, ein engagiertes Ensemble und ein trickreiches Drehbuch ergeben freilich nur dann die richtige Mischung, wenn das Tempo zum Stoff passt, und Leni lässt die Kamera nie zur Ruhe kommen, findet ständig neue Perspektiven, nutzt selbst Falltür und Aufzug, um den Blickwinkel zu verändern. Leider war THE LAST WARNING nicht so erfolgreich wie THE CAT AND THE CANARY, der Tonfilm hatte die Herrschaft im Kino übernommen und Leni hatte keine Gelegenheit mehr, den Umbruch selbst zu vollziehen: Er starb noch 1929 an einer Herzbeutelentzündung nach einer Sepsis in Folge einer Zahnbehandlung. Er wurde 44 Jahre alt. (Nach Michael Atkinson)

 

6 € (5 € bei MFZ-Mitgliedschaft). Die Kasse öffnet jeweils 60 Minuten vor und schließt 30 Minuten nach Beginn der Vorstellung.


Besuchsinformation

Öffnungszeiten

Die Ausstellungen des Münchner Stadtmuseums sind aufgrund der Generalsanierung aktuell geschlossen. Das Kino des Filmmuseums und das Stadtcafé bleiben weiterhin wie gewohnt bis Juni 2027 in Betrieb.

Informationen zur Von Parish Kostümbibliothek in Nymphenburg

Filmmuseum – Vorstellungen
Dienstag / Mittwoch 18.30 Uhr und 21.00 Uhr
Donnerstag 19.00 Uhr
Freitag / Samstag 18.00 Uhr und 21.00 Uhr
Sonntag 18.00 Uhr

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