The Informer (Die Nacht nach dem Verrat)

Filmmuseum Open Air
Live-Musik: Günter A. Buchwald, Frank Bockius, Stephen Horne

THE INFORMER (Die Nacht nach dem Verrat) | Großbritannien 1929 | Regie Arthur Robison | Drehbuch Benn Levy, Rolf E. Vanloo, nach dem Roman von Liam O‘Flaherty | Kamera Werner Brandes, Theodor Sparkuhl | Besetzung Lars Hanson, Lya de Putti, Warwick Ward, Carl Harbord, Dennis Wyndham | Produktion British International Pictures | Premiere 17.10.1929 | Länge 83 Minuten | Zwischentitel englisch | Dublin, 1922: Gypo und Francis gehören einer revolutionären Zelle im eben erst unabhängig gewordenen 
Irland an. Francis muss untertauchen, er hat den Polizeichef in einer Schießerei getötet. Die Partei gibt ihm Geld für die Flucht in die USA, doch er will sich unbedingt noch von seiner Mutter und seiner früheren Freundin Katie verabschieden. Aus Eifersucht verrät ihn sein Freund Gypo mit tragischen Folgen. 
Wie manche großen Filme der späten 1920er brachte auch THE INFORMER die größten Talente aus ganz Europa zusammen: Einen deutsch-amerikanischen Regisseur, einen deutschen Kameramann, Stars aus Ungarn und Schweden sowie ein britisches Ensemble und im deutschen Stummfilm geschulte Set Designer. 
Liam O’Flahertys Roman wurde dreimal verfilmt. 1935 entstand die vielfach ausgezeichnete Version von John Ford; 1968 Jules Dassins UPTIGHT, als Drama unter Schwarzen Revolutionären in Cleveland, Ohio. Arthur Robisons Version von 1929 ist wohl die authentischste. Eigentlich muss man von vier Versionen sprechen, denn Robison drehte THE INFORMER zugleich als Stummfilm und als Tonfilm, zwei Filme mit grundverschiedenen visuellen Lösungen und Rhythmen (ähnlich wie bei Alfred Hitchcocks BLACKMAIL). Lange war einzig die Tonversion verfügbar, doch seit die wesentlich elegantere stumme Version 2016 restauriert wurde, sind die Probleme und Kompromisse der Tonfassung nur noch eine Fußnote.
In der Unausweichlichkeit des Geschehens, in der fatalistischen Grundstimmung, in der Beschwörung der nächtlichen Stadt, in den klaustrophobischen Bildeinstellungen (fast ausschließlich halbnahe und Großaufnahmen) ist THE INFORMER, insbesondere als Stummfilm, ein wichtiger Vorläufer des Film Noir neben Sternbergs UNDERWORLD (1927) oder Uchidas POLICEMAN (1933). Dazu passt überraschend gut, was O’Flaherty in seiner Autobiografie (»Shame the Devil«, 1934) schrieb: Das Buch sei angelegt »als intellektuelle Detektivgeschichte mit einer filmischen Erzähltechnik, dem Anschein nach ein realistischer Roman, das Material sollte aber kaum eine Verbindung zum Leben haben. Meine Leserschaft wollte ich lenken wie ein Volksredner und mit ihren Gefühlen spielen, bis sie am Ende mit einer Figur mitempfinden, die für sie zu Beginn ein reines Ungeheuer war.«

 

6 € (5 € bei MFZ-Mitgliedschaft). Die Kasse öffnet jeweils 60 Minuten vor und schließt 30 Minuten nach Beginn der Vorstellung.


Besuchsinformation

Öffnungszeiten

Die Ausstellungen des Münchner Stadtmuseums sind aufgrund der Generalsanierung aktuell geschlossen. Das Kino des Filmmuseums und das Stadtcafé bleiben weiterhin wie gewohnt bis Juni 2027 in Betrieb.

Informationen zur Von Parish Kostümbibliothek in Nymphenburg

Filmmuseum – Vorstellungen
Dienstag / Mittwoch 18.30 Uhr und 21.00 Uhr
Donnerstag 19.00 Uhr
Freitag / Samstag 18.00 Uhr und 21.00 Uhr
Sonntag 18.00 Uhr

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