Przypadek (Der Zufall möglicherweise) | Polen 1987 | R+B: Krzysztof Kieślowski | K: Krzysztof Pakulski | M: Wojciech Kilar | D: Boguslaw Linda, Tadeusz Lomnicki, Zbigniew Zapasiewicz, Marzena Trybala, Jerzy Stuhr | 114 min | OmeU | Was wäre wenn? Mit dieser Zufalls- Schicksalsfrage gestaltet Kieślowski drei verschiedene Lebensvarianten seines Protagonisten Witek und macht auf komplexe Weise spürbar, was nicht nur das politische Leben in Polen 1981, sondern viel umfassender unser individuelles und metaphysisches Leben bestimmt. Witeks Vaters letzte Worte sind: »Du musst nicht«. Jetzt rennt er auf dem Weg der Selbstfindung und Selbstbestimmung einem Zug hinterher. Er erwischt ihn knapp und gerät in Regierungskreise. Er erwischt ihn nicht und gerät in ein Straflager, wo er Kontakt zur Opposition bekommt. In der dritten Version erreicht er den Zug und lernt eine Frau kennen, er wird Arzt und gründet eine Familie. Im Flugzeug auf dem Weg nach Paris ertönt der Schrei: »Niet«, der den Film eröffnet und uns erreicht. Nach dokumentarischen Filmen ist PRZYPADEK einer der ersten Spielfilme Kieślowskis, in denen er sein Leitthema zur Darstellung bringt: Zufall, Schicksal, Verantwortung, Selbstbestimmung. Er, der große polnische Regisseur, tut es auf eine einzigartige Weise, mit feinster Kenntnis der Filmtechnik und -ästhetik und mit seinen komplexen Vernetzungen von Handlung und Inhalten. Seine Fragen sind bis heute berührend und relevant.
Eintrittspreis 4 € (3 € bei MFZ-Mitgliedschaft), Aufschläge bei Überlänge, Live-Musik oder 3D. Die Kasse öffnet jeweils 60 Minuten vor und schließt 30 Minuten nach Beginn der Vorstellung. Bei allen öffentlichen Veranstaltungen verbleibt ein Kartenkontingent für den freien Verkauf an der Abendkasse.