Poor Things | Großbritannien 2023 | R: Yorgos Lanthimos | B: Tony McNamara, nach dem Roman von Alasdair Gray | K: Robbie Ryan | M: Jerskin Fendrix | D: Emma Stone, Mark Ruffalo, Willem Dafoe, Ramy Youssef, Christopher Abbot, Hanna Schygulla | 141 min | OmU | In seinem aktuellen Film, ausgezeichnet mit dem Goldenen Löwen in Venedig, exerziert Lanthimos die männliche Fantasie der naiven und deshalb sexuell befreiten Kindfrau durch und versucht sie in einen emanzipatorischen männlichen Albtraum zu verkehren. Der verrückte Dr. Baxter (Willem Dafoe) bastelt Kreaturen, wie Schafe mit Entenköpfen oder Hunde auf Hühnerbeinen. Und er erschafft Bella (Emma Stone) aus dem Körper einer Selbstmörderin und dem Gehirn ihrer ungeborenen Tochter. Das Kind im Körper einer begehrenswerten Frau entdeckt, furchtlos und unabhängig von allen Konventionen, die Welt und vor allem seine Sexualität und bringt die Männer damit zur kompletten Verzweiflung. Robbie Ryan filmt das Ganze in desorientierender Fischaugenoptik vor dem fantastischen Szenenbild, das Fiona Crombie in einer überschwänglichen warmen Farbigkeit gestaltet hat.