Milla | Frankreich 2017 | R+D: Valérie Massadian | K: Robin Fresson, Mel Massadian | Mit: Séverine Jonckeere, Luc Chessel, Ethan Jonckeere | 128 min | OmeU | Nach dem vielbeachteten NANA, ist dies der zweite Spielfilm von Valérie Massadian, in dem die Regisseurin mit gelassener Ruhe den Weg einer jungen Frau verfolgt, wobei sie wesentliche Ereignisse einfach wortlos als gegeben zeigt und ihrer Protagonistin dadurch eine unerwartete Entschiedenheit mitgibt. Die 17-jährigen Ausreißer Milla und ihr Freund Léo richten sich in einem leerstehenden Haus an der bretonischen Küste ein. Sie haben nur einander und das, was sie an Sperrmüll von den Straßen gesammelt haben, scheinen damit aber zufrieden zu sein. Milla ist schwanger. Léo jobbt auf einem Fischkutter. Bis er plötzlich stirbt. »Wer ab hier ein schweres, depressives Sozialdrama erwartet, wird enttäuscht. Milla bricht nicht zusammen, gleitet nicht in die dunkle Illegalität ab, sondern schlägt sich – in weißen Stoffschuhen und mit Kugelbauch – als Zimmermädchen in einem Hotel durch. Dann kommt das Kind zur Welt, um das sich Milla von nun an allein kümmern muss. So tragisch die Geschichte des jungen Paares verläuft, so wenig Interesse hat der Film dennoch am Drama. ›Meine Beziehung zum Drama ist eher russisch – es geht vor allem um das Aushalten‹, sagt Massadian.« (Nicole Sagener)
Eintrittspreis 4 € (3 € bei MFZ-Mitgliedschaft), Aufschläge bei Überlänge, Live-Musik oder 3D. Die Kasse öffnet jeweils 60 Minuten vor und schließt 30 Minuten nach Beginn der Vorstellung. Bei allen öffentlichen Veranstaltungen verbleibt ein Kartenkontingent für den freien Verkauf an der Abendkasse.