Engel aus Eisen

Thomas Brasch

Engel aus Eisen | BRD 1981 | R+D: Thomas Brasch | K: Walter Lassally | M: Christian Kunert | Mit: Hilmar Thate, Katharina Thalbach, Ulrich Wesselmann, Karin Baal, Ilse Pagé, Klaus Pohl, Hanns Zischler, Kurt Raab | 105 min | OF | »Die Ost-West-Opposition hat Brasch nicht mitmachen, sondern in ein Nebeneinander relativieren wollen. Das erklärt, warum einem Engel aus Eisen (1980) auf eine Weise fremd und avanciert erscheinen muss; der Diskurs hat den Film noch immer nicht eingeholt. Der Film erzählt die Berliner Räubergeschichte der Gladow-Bande, in der nach dem Krieg Schüler zu stadtbekannten Verbrechern werden. Die Bande spielt mit dem Ost-West-Gegensatz Katz und Maus, sie flieht immer dahin, wo die zuständige Polizei an der Sektorengrenze stoppen muss. Die Unterscheidung zwischen Ost und West ist ihr nicht mehr als ein Krawattenmuster: Gestreifte Krawatten für die Ostmitglieder, gepunktete für die aus dem Westen, erklärt einer einmal im Film. Die Weltpolitik, für die gestreift und gepunktet ein Unterschied ums Ganze ist, ist Hintergrundgeräusch. Am Himmel die Flieger, die West-Berlin über eine Luftbrücke versorgen, und Ernst Reuters Rede an die Völker der Welt als leiser Soundtrack zu einer Reihe von Überfällen, die die Bande begeht dank der Kenntnisse, die der arbeitslos gewordene Henker und jetzige Polizeiarchivar Völpel, gespielt von Hilmar Thate, aus Akten und Bauplänen hat. Das Verbrechen ist die Jetzt-Zeit in Engel aus Eisen, nicht die Berlin-Blockade, in deren Rücken es möglich wird. Das ist die alternative Auffassung von Geschichte, die Braschs Filme vertreten. Verbrechen ist kein moralischer Akt, sondern bedeutet auch die Möglichkeit einer Dissidenz.« (Matthias Dell)

Eintrittspreis 4 € (3 € bei MFZ-Mitgliedschaft), Aufschläge bei Überlänge, Live-Musik oder 3D. Die Kasse öffnet jeweils 60 Minuten vor und schließt 30 Minuten nach Beginn der Vorstellung. Bei allen öffentlichen Veranstaltungen verbleibt ein Kartenkontingent für den freien Verkauf an der Abendkasse.


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