Cholet – The Work of Freddy Mamani | USA 2017 | R+D+K: Isaac Niemand | M: Moby | Mit: Freddy Mamani | 64 min | span./engl. OmeU –
Mamani in El Alto | Deutschland 2022 | R+D: Heinz Emigholz | K: Heinz Emigholz, Till Beckmann | M: Andreas Reihse | 95 min | ohne Dialog – Die wundersamen Paläste, die Freddy Mamani Silvestre im bolivianischen El Alto (der auf 4.000 Metern höchstgelegenen Stadt der Welt) baut, könnte man als Orientierungspunkte für die Zukunft sehen. Mit ihren halluzinierenden Farben und unbändig barocken Formen sind seine »Cholets« Juwelen in einer düsteren Umgebung. Eine futuristische Fassade, Läden im Erdgeschoss, Ballsäle für Feste im ersten, Eigentumswohnungen im zweiten Stock, und ein Penthouse für den Besitzer auf dem Dach. Die Fassaden erzählen von jahrhundertealten Traditionen: Der gelernte Maurer, studierte Ingenieur und autodidaktische Architekt gehört der indigenen Volksgruppe der Aymara an, und die geometrischen Formen seiner Bauten erinnern an ihre alten Mythen. »Meine Arbeit ist die Wiederherstellung unserer Werte, unserer Identität.« Nach dem von Mamani selbst produzierten ersten Film – fast eine Familienangelegenheit: frisch, fröhlich, frei assoziierend – der neueste Film (Teil 35) aus der Serie »Photographie und jenseits – Architektur als Autobiographie« von Heinz Emigholz. Die Übergänge von einem Haus zum nächsten sind fließend. Wo man sich bislang bei Emigholz darauf einstellen konnte, gemeinsam mit der Kamera gleich ein neues Raumgefüge »abzuschreiten«, geht es nun unvermittelt im Zickzackkurs, begleitet von Straßenlärm und Hundegebell, durch die Stadt. Es ist ein weniger strenger Aufbau als sonst, was zum Spielerischen von Freddy Mamanis Häusern passt.
Eintrittspreis 4 € (3 € bei MFZ-Mitgliedschaft), Aufschläge bei Überlänge, Live-Musik oder 3D. Die Kasse öffnet jeweils 60 Minuten vor und schließt 30 Minuten nach Beginn der Vorstellung. Bei allen öffentlichen Veranstaltungen verbleibt ein Kartenkontingent für den freien Verkauf an der Abendkasse.