Alles auf Zucker | Deutschland 2005 | R: Dani Levy | R+B: Dani Levy, Holger Franke | K: Carl-F. Koschnick | D: Henry Hübchen, Hannelore Elsner, Udo Samel, Anja Franke, Sebastian Blomberg, Steffen Groth | 95 min | OF | Der Filmanfang ist wie im amerikanischen Film Noir: Ein Toter, der jüdische Ex-Sportreporter und windige Zocker Jakob Zuckermann, genannt »Jackie« Zucker, liegt im Krankenhaus und blickt im Off auf sein Leben zurück, mit Ostberliner Schnauze. Das Chaos der letzten Woche begann, als seine streng religiöse Mutter starb und ihm ein Erbe mit der Bedingung hinterließ, er solle sich mit seinem Bruder versöhnen. Jakob blieb damals im Osten, vernachlässigte den jüdischen Glauben und gelangte als Sportreporter zu Ruhm. Seine Mutter floh mit seinem älteren Bruder in den Westen, wo sie in streng jüdischer Tradition lebten. Nun müssen sich die beiden verfeindeten Zweige der Familie versöhnen, wenn sie das erkleckliche Erbe antreten wollen. Für die Ost-Zuckers bedeutet das vor allem, dass sie binnen eines einzigen Tages, der bis zur Beerdigung in Berlin-Weißensee bleibt, im Schnellkursus den Schein einer jüdischen Familie erwecken müssen, was nur mit allerlei Improvisation zu schaffen ist. »Dani Levy streift die Folgen des Holocaust, die Nachwehen der Wende ganz lässig en passant, statt sie explizit zu thematisieren. ZUCKER kommt so entspannt und leicht daher wie kein anderer Film des Regisseurs. Dabei hilft Levy der jüdische Mutterwitz, den er hier entfaltet, ebenso wie die Präsenz einer illustren Riege von Schauspielern.« (Anke Sterneborg)