Abschied von Gestern | BRD 1966 | R+B: Alexander Kluge, nach seinem Buch »Lebensläufe« | K: Thomas Mauch, Edgar Reitz | D: Alexandra Kluge, Hans Korte, Edith Kuntze-Peloggio, Palma Falck, Ado Riegler | 88 min | OF | »Uns trennt von gestern kein Abgrund, sondern die veränderte Lage« lautet der Schrifttitel zu Beginn des Films, einem der ersten Langfilme des Neuen Deutschen Films, der die aufgestellten Anforderungen des Oberhausener Manifests von 1962 erfüllen sollte. Die Handlung wird wiederholt von Zwischentiteln und Kommentaren, die Alexander Kluge selbst spricht, nicht linear, sondern kaleidoskopartig erzählt. Das Schicksal der Anita G., die als Kind jüdischer Eltern 1937 in Leipzig geboren wurde, in der DDR aufwuchs, in den Westen floh und verzweifelt versuchte, in der Bundesrepublik Fuß zu fassen, basiert auf einem authentischen Justizfall aus dem Jahr 1959. Anita begeht einen Diebstahl, dessen Folgen sie immer tiefer in eine gesellschaftliche Abwärtsspirale geraten lässt. Als handelnde Person taucht der echte hessische Generalstaatsanwalt Fritz Bauer im Film auf, der für eine Humanisierung der Justiz plädiert. Die FSK-Freigabe war zunächst strittig, da ein Mitglied der Zensurbehörde, ein ehemaliger Gauamtsleiter in Danzig, in einer intimen Szene die deutsche Nationalhymne beschädigt sah. Nach dem Erhalt des Silbernen Löwen bei den Filmfestspielen in Venedig gab es deswegen jedoch keine Bedenken mehr.
Eintrittspreis 4 € (3 € bei MFZ-Mitgliedschaft), Aufschläge bei Überlänge, Live-Musik oder 3D. Die Kasse öffnet jeweils 60 Minuten vor und schließt 30 Minuten nach Beginn der Vorstellung. Bei allen öffentlichen Veranstaltungen verbleibt ein Kartenkontingent für den freien Verkauf an der Abendkasse.