Die Sammlung Stadtkultur geht auf den Wandel des historischen Museums der Stadt München in ein „Heimatmuseum“ in der Zeit um 1920 zurück. Seitdem ist die Darstellung der bürgerlichen Kultur Münchens ein zentrales Thema.
Der Sammlungsbereich bietet einen äußerst umfangreichen und wertvollen Bestand zur bürgerlichen Alltagskultur aus der Zeit vom 18. Jahrhundert bis heute, der derzeit punktuell in Sonderausstellungen und in den Dauerausstellungen „Typisch München!“ und „Nationalsozialismus in München“ gezeigt wird. Seit 2010 ist als Aufgabengebiet die Stadtkultur hinzugekommen: aktuelle gesellschaftliche Themen, die das Leben in München besonders prägen, wie Mobilität, Migration, Prekariat, Singles, Schwule und Lesben.
Bereits um das Jahr 1900 wurde der Sammlungsbereich Kinderspielzeug angelegt. Hier findet man die Erstausgabe von „Max und Moritz“, erschienen 1865 im Münchner Verlag Braun & Schneider, handbemaltes Holzspielzeug nach einem Entwurf von Richard Riemerschmid (um 1900), eine Puppe der Münchner Künstlerin Marion Kaulitz (um 1910) und Spielzeug, das der Künstler Ludwig Hohlwein während des Zweiten Weltkrieges für seine Kinder gefertigt hat.
Die Religiöse Volkskunde als weiteren Schwerpunkt zeichnen wertvolle, kunsthistorisch aussagekräftige Einzelkonvolute aus, z.B. zum Walburgiskult oder das Fatschenkind im Goldschrein nach dem Vorbild des Münchner Augustinerkindls aus dem 18. Jahrhundert. Bedeutend sind die Sammlung von Krippen und Krippenfiguren und die Sammlung von Wachswaren – darunter der Nachlass der renommierten Münchner Firma Ebenböck mit Rechnungsbüchern, Entwurfsmappen und Modeln.
Die Objekte des Bereichs Alltagskultur haben in vielen Ausstellungen Aufmerksamkeit erregt. Die Jubiläumsausstellung „Das Oktoberfest 1810-2010“ hat das älteste erhaltene Bierfass Münchens aus dem Jahr 1829 präsentiert, genauso wie das Charivari der ehemaligen Direktorin des Tourismusamtes Gabriele Weishäupl mit den Biermarken der Wiesnwirte aus dem Jahr 1997.
Das Kooperationsprojekt „Mein München“ des Münchner Stadtmuseums mit Student*innen der Ludwig-Maximilians-Universität München eröffnete neue Perspektiven auf die Münchner Geschichte in der Dauerausstellung „Typisch München!“.
2012 wurde mit der Ausstellung „Täglich frisch“ das 100-jährige Bestehen der Großmarkthalle gewürdigt und den Besucher*innen ein neuer Blick auf München als wirtschaftlicher Drehpunkt im Obst- und Gemüsehandel und als Tor zum Süden bzw. Süd-Osten präsentiert.
2016 widmet sich die Ausstellung „BIER.MACHT.MÜNCHEN“ anlässlich des 500-jährigen Jubiläums des Reinheitsgebots der bedeutenden Geschichte der Bierbrauerei und des Bierkonsums in München. In keiner anderen Großstadt scheint die Stadtgeschichte so eng mit der Bierkultur verwoben.
Heute umfasst die Sammlung Stadtkultur rund 40.000 Objekte aus den Bereichen „Zeughaus“, „Zunftaltertümer“, „Spielzeug“, „Religiöse Volkskunde“, „Nationalsozialismus“ sowie Zeugnisse der Lebenswelten in Familie und Arbeit unter den Stichworten „Haushalt“, „Schule“, „Populäre Druckgrafik“ und „Festkultur“. Neue Sammlungsaufgaben sind Großereignisse wie die Olympischen Spiele, Weltmeisterschaften, der Papstbesuch oder Demonstrationen.
Besuchsinformation
Öffnungszeiten
Die Ausstellungen des Münchner Stadtmuseums sind aufgrund der Generalsanierung aktuell geschlossen. Das Kino des Filmmuseums und das Stadtcafé bleiben weiterhin wie gewohnt bis Juni 2027 in Betrieb.
Informationen zur Von Parish Kostümbibliothek in Nymphenburg
Filmmuseum – Vorstellungen
Dienstag / Mittwoch 18.30 Uhr und 21.00 Uhr
Donnerstag 19.00 Uhr
Freitag / Samstag 18.00 Uhr und 21.00 Uhr
Sonntag 18.00 Uhr
Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln
S/U-Bahn Station Marienplatz
U-Bahn Station Sendlinger Tor
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