Das 1963 eröffnete Fotomuseum (heute Sammlung Fotografie) zählt mit einem Bestand von über 850.000 Fotografien zu den führenden fotografischen Sammlungen in Europa. Der Schwerpunkt der Bestände liegt im Zeitraum bis 1980 und wird durch Positionen der zeitgenössischen Fotografie ständig erweitert. Mit dem Ankauf der Sammlung des Fotografen und jüdischen Emigranten Josef Breitenbach kamen 1977 über 600 Originale international bekannter Fotograf*innen von Berenice Abbott, Robert Capa oder André Kertesz an das Haus. Diese bilden das Herzstück der heutigen Bildbestände. Eine wichtige Ergänzung erfuhr die Sammlung 1984 durch den Ankauf der über 1.000 Objekte umfassenden Sammlung Uwe Scheid zur Geschichte der Fotografie im 19. Jahrhundert. 1985 gelangte die Stiftung Franz Hanfstaengl an das Museum. Seit 1991 haben 30 Archive und Nachlässe den Weg in die Sammlung gefunden, darunter der über 1.300 Vintageprints umfassende Nachlass von Herbert List sowie die Archive von Thomas Hoepker, Phillipp Kester, Hermann Landshoff, Alois Löcherer, Barbara Lüdecke, Stefan Moses, Flosis M. Neusüss, Barbara Niggl Radloff, Regina Relang, Hans Schreiner und seinem Institut für Bildjournalismus, Frank Eugene Smith, Dimitri Soulas, Vlasimir Vinski sowie das Archiv der Illustrierten Quick.

Eine Publikumsattraktion repräsentiert das im Originalzustand erhaltene "Kaiserpanorama" – ein um 1900 in Europa populäres Massenmedium –, das es 25 Personen ermöglicht, gleichzeitig die dreidimensionalen Zyklen in- und ausländischer Reise und Städtebilder zu betrachten. Das Kaiserpanorama ist in der Dauerausstellung "Typisch München!" zu besichtigen.

Eine Fachbibliothek mit über 14.000 Bänden sowie 1.000 seltenen Fotobüchern steht für die wissenschaftliche Forschung zur Verfügung. Den Ruf der Sammlung als wichtigen Ort für Fotografie begründeten in den 1970er Jahren mehrere monografische und thematische Ausstellungen. In den letzten Jahrzehnten fanden hier zahlreiche Retrospektiven statt von Nobuyoshi Araki, Roger Ballen, Felice Beato, Joachim Brohm, Samuel Bourne, Adolphe Braun, Harry Callahan, Frank Eugene, Thomas Hoepker, Annie Leibovitz, Herbert List, Stefan Moses, Irving Penn, Toni Schneiders, Giorgio Sommer oder Juergen Teller. Außerdem setzen sich thematische Ausstellungen mit der Kulturgeschichte der Fotografie auseinander und beschäftigen sich mit den sozialen und politischen Auswirkungen des Mediums im Bereich des Fotojournalismus und der privaten Knipserfotografie. Im so genannten "FORUM" werden europäische Positionen der zeitgenössischen Fotografie präsentiert.

Aus dem Archiv des Fotografen Philipp Kester (1873-1958) steht eine Auswahl von Werken auf www.bpk-bildagentur.de bereit. Der Teilnachlass der Fotografin Elfriede Reichelt (1883-1953) und Werke der Fotografin Ingeborg Hoppe (1920-1983) können unter www.deutschefotothek.de eingesehen werden. Der Bestand des Heidelberger Maler-Fotografen Georg Maria Eckert (1828-1901) ist mit ca. 400 Fotos sowohl über das Bildarchiv Preußischer Kulturbesitz als auch über die Deutsche Fotothek abrufbar. Dort sind ebenfalls die Werke nachfolgender Fotograf*innen aus der Sammlung Siegert vertreten: Leopold Ahrendts, Ludwig Belitski, Georg Koppmann, Charles Marville und Felix Alexander Oppenheim.

Der Nachlass des deutsch-amerikanischen Fotografen Hermann Landshoff (1905 -1986) wurde Ostern 2012 zur wissenschaftlichen Erschließung der Sammlung Fotografie des Münchner Stadtmuseums überlassen. Im Jahr darauf wurden die Ergebnisse der umfangreichen Recherche in der Ausstellung "Hermann Landshoff – Eine Retrospektive. Photographien 1930-1970" sowie in der begleitenden Publikation vorgestellt. Erstmals wurde so einem breiten Publikum das vielseitige fotografische Werk zugänglich, mit dem Landshoff insbesondere die Modefotografie maßgeblich beeinflusste. Einzigartig sind ebenso die umfangreichen Porträtzyklen zeitgenössischer Fotograf*innen, Künstler*innen und Schriftsteller*innen. Die rund 3.600 Fotografien im Nachlass wurden im Zuge ihrer Bearbeitung digitalisiert und sind nun vollständig auf www.deutschefotothek.de abrufbar. Bildanfragen können an www.bpk-bildagentur.de gerichtet werden.


Besuchsinformation

Öffnungszeiten

Die Ausstellungen des Münchner Stadtmuseums sind aufgrund der Generalsanierung aktuell geschlossen. Das Kino des Filmmuseums und das Stadtcafé bleiben weiterhin wie gewohnt bis Juni 2027 in Betrieb.

Informationen zur Von Parish Kostümbibliothek in Nymphenburg

Filmmuseum – Vorstellungen
Dienstag / Mittwoch 18.30 Uhr und 21.00 Uhr
Donnerstag 19.00 Uhr
Freitag / Samstag 18.00 Uhr und 21.00 Uhr
Sonntag 18.00 Uhr

Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln

S/U-Bahn Station Marienplatz
U-Bahn Station Sendlinger Tor
Bus 52/62 Haltestelle St.-Jakobs-Platz

Kontakt

St.-Jakobs-Platz 1
80331 München
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