Pressemitteilung
Das Münchner Stadtmuseum ab 2024
17. Januar 2024
- Generalsanierung, Umbau und Neukonzeption
- Umzug, Ausstellungsentwicklung, Einrichtung (2024–2031)
- Interimsprogramm ab 2024
- Stimmen zur Generalsanierung
Der Gebäudekomplex des Münchner Museums wird umfassend umgebaut und saniert. Das Museum erfährt eine Weiterentwicklung, die es zukunftsfähig macht, zur Stadt hin öffnet sowie Denkmalschutz, architektonische Neuerungen und museale Belange bestmöglich verbindet.
Der Stadtrat hat 2012 die ersten Weichen für die Generalsanierung gestellt. Seit 2015 wird mit dem Architekturbüro Auer Weber an der Umsetzung dieses zweitgrößten Kulturbauvorhabens der Kommune – nach der Sanierung des Gasteigs – gearbeitet. Trotz Pandemie, Energiekrise und anhaltend schwieriger Haushaltssituation hat der Stadtrat das Projekt weiterverfolgt und es kann nun umgesetzt werden.
Generalsanierung, Umbau und Neukonzeption
Die Erwartungen der Besucher*innen an die Aufenthaltsqualität kann das Haus, das aus mehreren Einzelbauten aus verschiedenen Epochen und Jahrzehnten besteht, derzeit nicht mehr erfüllen. Bausubstanz, Infrastruktur, Serviceeinrichtungen und Ausstattung des größten kommunalen Museums Deutschlands entsprechen längst nicht mehr den heutigen Standards.
Der Entwurf von Auer Weber sieht einen äußerst respektvollen Umgang mit dem Bestand vor. Neue Elemente ergänzen das historisch gewachsene Ensemble behutsam und verbinden dabei den Denkmalschutz mit den Zukunftsanforderungen an einen modernen Museumsbau.
Eine wesentliche Prämisse der Planung war es, das Museum nicht nur von Süden über den bekannten Eingang am St.-Jakobs-Platz zu erschließen, sondern auch auf der Nordseite großzügig zur Stadt hin zu öffnen. Ein neuer Haupteingang am Rindermarkt führt zukünftig direkt in den nördlichen Innenhof des Museumskomplexes, der durch eine vollflächige Glasüberdachung zur neuen Museumslobby aufgewertet wird. Wie an einem städtischen Platz reihen sich im Erdgeschoss der denkmalgerecht sanierten Innenhoffassaden die vielfältigen Angebote des Museums: Neben Kasse, Museumsshop und Espressobar sind hier auch Studio- und Workshopflächen sowie ein großer Veranstaltungssaal untergebracht, die das Programm des Stadtmuseums zukünftig bereichern werden. Eine weitere Öffnung zur Innenstadt schafft ein zusätzlicher Durchgang, der den Innenhof mit dem Sebastiansplatz verbindet. Als öffentliche Passage wird mit diesem der neue Kernbereich des Münchner Stadtmuseums in das Wegegeflecht der Innenstadt eingebunden und so für Bürger*innen und Besucher*innen auch im Vorbeigehen erlebbar.
Zum Blickfang des Museums wird ein neuer in den Innenhof eingestellter Gebäudekubus, der in den Obergeschossen über Stege an die bestehenden Ausstellungsflächen angebunden ist. Den Passant*innen im Erdgeschoss präsentiert sich der Kubus vor allem über seine metallische Hülle: Eine Kombination aus Perforation und Hinterleuchtung erlaubt vielfältige Lichtinszenierungen, während mit der grafischen LED-Bespielung sowohl Veranstaltungen und Ausstellungen als auch inhaltliche Themen plakativ in Szene gesetzt werden können.
Neben diesen gezielten Ergänzungen und wohldosierten Eingriffen in den Bestand steht beim Projekt aber vor allem der Erhalt und die Sanierung des über die Jahrhunderte gewachsenen Gebäudeensembles im Vordergrund. In enger Abstimmung mit der Denkmalpflege werden Fassaden und Dächer saniert und zugleich energetisch optimiert. Im Inneren sind umfängliche statische und brandschutztechnische Ertüchtigungen relevant, wobei große Anstrengungen erforderlich sind, moderne Museumstechnik in den Bestand zu integrieren.
Ein besonderes Augenmerk gilt in der Planung dem Thema Barrierefreiheit. Schwellenlose Zugänge und Erschließungen, zusätzliche Aufzüge und barrierefreie Sanitärräume sowie umfängliche Angebote für Menschen mit Seh- oder Hörbehinderung sind dabei essentiell. Intensive Abstimmungen mit Expert*innen und Betroffenengruppen haben auch hier letztlich ein gemeinsames Ziel:
Mit Wiedereröffnung im Jahr 2031 soll das Münchner Stadtmuseum ein attraktiver, informativer und integrativer Ort der Begegnung und ein Museum für alle sein. Es ist dann der zentrale Ort der Begegnung, des Wissens, der Reflexion und Diskussion über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft von Stadt und Gesellschaft in München.
Mit der Generalsanierung verbunden sind
- eine Ertüchtigung der Museumsgebäude für die nächsten Jahrzehnte
- ein neuer Haupteingang des Münchner Stadtmuseums zum Rindermarkt hin
- ein überdachtes Atrium im Innenhof
- ein Kubus, der als Museumsmittelpunkt in den Innenhof eingefügt wird
- Inklusion und Barrierefreiheit
- mehr Vermittlungsräume und verbesserte Aufenthaltsbereiche
- verbesserte Wegeführungen
- eine städtebauliche Aufwertung am St.-Jakobs-Platz
Umzug, Ausstellungsentwicklung, Einrichtung (2024–2031)
Seit 7. Januar 2024 hat das Münchner Stadtmuseum bis voraussichtlich Mitte 2031 seine Türen geschlossen. Der Gebäudekomplex des Museums wird baulich und konzeptionell für die Zukunft gerüstet und dafür umfassend saniert und umgebaut. Während dieser Schließzeit erwarten die gesamte Belegschaft umfangreiche Aufgaben, die weit über den klassischen Ausstellungs- und Museumsbetrieb hinausgehen. Nach der Wiedereröffnung 2031 erhält das Münchner Stadtmuseum neue Dauerausstellungen, die die Geschichte der Stadt und ihrer Gesellschaft aus Sicht der Gegenwart und mit Blick auf die Zukunft erzählen wollen.
Im Zuge der Generalsanierung des Münchner Stadtmuseums ist das gesamte Gebäudeareal zwischen St.-Jakobs-Platz, Oberanger und Rosental zu räumen. Es handelt sich um rund 30.000 Quadratmeter und betrifft insbesondere Kunst- und Kulturgut der Landeshauptstadt München, das fachgerecht in das Interimsquartier an der Türkenstraße zu überführen ist. Vom kleinsten Objekt, einem Flohzirkus, bis zum größten, dem 900 Kilogramm schweren Stern-Orchestrion, müssen sämtliche Museumsgüter verpackt, transportiert und in Depots wieder eingelagert werden.
Hinter den Kulissen hat der Umzug der Sammlungsobjekte schon vor längerer Zeit begonnen. Bereits fast vollständig umgezogen sind die Sammlungen Musik, Fotografie, Grafik und Gemälde, Reklamekunst und Stadtkultur. Die Sammlungen Angewandte Kunst und Puppentheater/Schaustellerei werden im Laufe des Jahres umgezogen, die Vorbereitungen dafür sind seit Frühjahr 2023 im Gange.
Zusätzlich ziehen ca. 100 Beschäftigte in Büroräume auf dem ehemaligen ARRI-Gelände um. Gleiches gilt für die großen Restaurierungs-Ateliers, die ebenfalls dorthin verlagert werden. Die Bewerkstelligung dieses sehr breit gefächerten Umzugs stellt eine außerordentliche logistische Herausforderung dar und beschäftigt die Mitarbeiter*innen des Münchner Stadtmuseums umfänglich.
Bereits seit 2023 wird sammlungsübergreifend an einer Ausstellung im historischen Zeughaus gearbeitet, die im März 2025 öffnet und die die Geschichte der Stadt und ihrer Gesellschaft aus Sicht der Gegenwart und mit Blick auf die Zukunft darstellt. Sie soll bereits einen Zwischenstand für die künftige Dauerausstellung zur Stadtgeschichte zeigen. Für die Ausstellung werden erhebliche bauliche Veränderungen vorgenommen, um den Raum vom St.-Jakobs-Platz aus und auch barrierefrei zugänglich zu machen.
Während der Schließzeit arbeitet das Team an der Neukonzeption des Museums und seiner Ausstellungen. Dies ist eine der Hauptaufgaben, die die Mitarbeiter*innen aus sämtlichen Sammlungen und Querschnittseinheiten von 2025 bis 2028 gemeinsam mit dem Gestaltungsbüro Atelier Brückner aus Stuttgart bearbeiten werden. Die zukünftig ca. 4.500 Quadratmeter umfassende Fläche für Dauerausstellungen wird neu aufgeteilt, die Ausstellungskonzepte sammlungsübergreifend entwickelt und die Ausstellungen unter stadtgeschichtlich relevanten Fragestellungen kuratiert und eingerichtet.
Zu den Kernaufgaben der Jahre ab 2028 gehören die Vorbereitung von Sonderausstellungen sowie die Entwicklung eines neuen Veranstaltungs- und Vermittlungsprogramms, mit denen das Museum ab 2031 sein neues Haus bespielen will.
Ab 2030 wird die Ausstellungsfläche von über 7.000 qm eingerichtet und bestückt. Vor der Wiedereröffnung des Museums 2031 soll der Prozess des Umzugs der Sammlungen und Belegschaft zu Arri möglichst komplett rückabgewickelt werden. Vor der Wiederaufnahme des Ausstellungsbetriebs wird dieser im generalsanierten Museum gründlich getestet.
Interimsprogramm ab 2024
Das Münchner Stadtmuseum hat sich mit einem äußerst erfolgreichen, zweimonatigen Abschiedsprogramm und kostenlosem Eintritt bis zum Schließtag am 7. Januar 2024 verabschiedet. Über 55.000 Menschen nutzten die Gelegenheit, das Museum in seiner "alten" Form am St.-Jakobs-Platz nochmal zu besuchen, davon allein 11.000 am letzten Wochenende. Bei einem Flohmarkt am letzten Öffnungstag wurden über 3.000 Kataloge verkauft. Vielen Besucher*innen war es wichtig, ihre Begeisterung für das Programm und ihre Verbundenheit zum Museum zum Ausdruck zu bringen.
In den nächsten Jahren werden bereits eingeführte, feste Formate wie das KUCKUCK Theaterfestival für Anfänge(r) und das wunder. Internationale Figurentheaterfestival der Sammlung Puppentheater/Schaustellerei in Kooperation mit der Gesellschaft zur Förderung des Puppenspiels werden in regelmäßigem Turnus fortgeführt. Das Filmmuseum und das Stadtcafé bleiben bis Juni 2027 in Betrieb. Das Münchner Stadtmuseum wird Ausstellungen in Kooperation mit anderen Institutionen umsetzen, die bereits inhaltlich und konzeptionell auf die neuen Dauerausstellungen ausgerichtet sind. Bestehende digitale Formate werden ausgebaut und erweitert, darunter die Sammlung Online zum Mitmachen und ein Forschungsprojekt, das gemeinsam von der Sammlung Musik, der Provenienzforschung, dem Museumsmanagement, der Restaurierung und dem Zentralen Bildarchiv verantwortet wird.
Das KUCKUCK Theaterfestival für Anfänge(r) 2024 (12. bis 22. März 2024) geht im ersten Interimsjahr an zwei neue Orte: Das HochX und das HP8 sind dieses Jahr Schauplatz von ersten sinnlichen Theaterbegegnungen für die Allerkleinsten. Erstmals stehen neben internationalen Inszenierungen aus fünf Ländern auch zwei Festivalkoproduktionen auf dem Programm.
Das wunder. Internationale Figurentheaterfestival 2024 (16. bis 27. Oktober 2024) stellt sich in Zeiten von Deep Fake und künstlicher Intelligenz Fragen, die dem Spiel mit der Puppe schon immer innewohnen: Was ist echt? Was ist authentisch? Und was macht Menschsein aus? Von Frankenstein zu Pinocchio und von Robotern und künstlichen Intelligenzen als Schauspieler und Theatermacher – die internationalen Inszenierungen stellen wieder die Vielfalt des Figurentheaters unter Beweis. Ein weiterer Schwerpunkt wird auf aktuellen Produktionen aus dem zeitgenössischen Circus liegen, die Artistik und das Spiel mit (animierten) Objekten und Materialien als Zirkustheater verbinden – poetisch und „gegenständlich“, authentisch im Moment durch die sichtbare Kraftanstrengung der Körper und die sinnliche Ausstrahlung der Dinge. Spielorte sind neben dem HochX und der Schauburg bei der nächsten Festivalausgabe auch u.a. Schwere Reiter, Pathos Theater und Einstein Kultur.
In der ersten Jahreshälfte 2024 zeigt das Filmmuseum die zehn besten deutschen Filme 2023, eine Retrospektive zum 100. Geburtstag von Marlon Brando, die Reihe "Film & Psychoanalyse", die Filmreihe "Jüdisches Leben in Deutschland nach 1945" und eine Retrospektive zur amerikanischen Regisseurin Dorothy Arzner. Außerdem gibt es eine Werkschau des ungarischen Regisseurs István Szabó, der im Filmmuseum auch zu Gast sein wird. Im Juli 2024 finden erneut die Internationalen Stummfilmtage statt. Außerdem ist das Kino des Filmmuseums 2024 wieder Gastgeber für mehrere Filmfestivals: im März für Mittel Punkt Europa, im Mai für das DOK.fest München, im Juni für das Filmfest München und im Oktober für Underdox – das Festival für Dokument und Experiment.
Die Kunsthalle München und das Münchner Stadtmuseum erarbeiten gemeinsam die groß angelegte Ausstellung "Jugendstil. Made in Munich", die ab 25. Oktober 2024 in den Räumen der Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung zu sehen sein wird.
Um 1900 war München ein führendes Kunstzentrum in Europa. Hier traten junge visionäre Kunstschaffende dazu an, die Kunst zu revolutionieren und das Leben zu reformieren. In einer Zeit rasanter wissenschaftlicher und technischer Neuerungen sowie gesellschaftlicher Umbrüche beteiligten sie sich an der Suche nach einer gerechteren und nachhaltigeren Lebensführung. Künstler wie Richard Riemerschmid, Peter Behrens, August Endell, Hermann Obrist, Bruno Paul und verstärkt auch Künstlerinnen wie Margarethe von Brauchitsch, Elisabeth Erber, Wera von Bartels und Sophie Burger-Hartmann wandten sich von historischen Vorbildern ab, um zu einer neuen Kunst zu finden, die das Leben bis ins kleinste Detail durchdringen sollte. Ihre Ideen und Entwürfe bilden die Grundlage für die Kunst und das Design der Moderne. Mit Objekten aus Malerei, Grafik, Plastik, Fotografie, Kunsthandwerk, Design und Mode beleuchtet die Ausstellung die Rolle Münchens als Wiege des Jugendstils in Deutschland und zeigt auf, wie hoch aktuell die schon damals diskutierten Lebensfragen heute noch sind.
Der Jugendstil-Bestand ist ein Herzstück des Münchner Stadtmuseums und eine Sammlung von internationalem Rang. Vor wenigen Jahren wurde der Bestand durch die großzügige Schenkung der Sammler Kenneth Barlow und Albrecht Widmann nochmal wesentlich ergänzt und bereichert. Fast alle Sammlungen des Münchner Stadtmuseums tragen zur Ausstellung bei. Während der Generalsanierung bietet das Kooperationsprojekt die einmalige Gelegenheit einer umfassenden Präsentation und dient gleichzeitig als vorbereitende Bearbeitung für die zukünftigen Dauerausstellungen.
Das Vermittlungsprogramm wird neu entwickelt: In den nächsten Jahren werden analoge wie digitale Ausstellungselemente konzipiert und erprobt, die zum Mitmachen und zum Austausch unter den Besucher*innen und mit der Institution einladen. In Projekten werden zusammen mit Münchner*innen deren persönliche Erinnerungen oder Kenntnisse zu einem Thema, einem Objekt oder einem Stadtteil gesammelt. In der neuen "Sammlung Online zum Mitmachen" werden diese sofort Teil einer großen gemeinschaftlichen digitalen Erinnerungslandschaft Münchens. Eine Auswahl davon soll in die zukünftigen Ausstellungen integriert werden.
Mit dem Workshop ''Stadtgeschichte im Gepäck. Der Zeit-Reise-Koffer" startet im Frühjahr 2024 das mobile Grundschulprogramm in Kooperation mit dem Museumspädagogischen Zentrum MPZ. Zusammen mit ihren museumspädagogischen "Reisebegleiter*innen" reisen die Kinder zurück bis zur Stadtgründung: Ausgestattet mit Karten, Fundstücken und anderem Gepäck finden sie heraus, wie München wurde, wie es heute ist.
Der Wandel des Münchner Stadtmuseums am St.-Jakobs-Platz wird in öffentlichen Führungen und generationenübergreifenden Workshops rund um das Museum vorgestellt, teils in Kooperation mit der MVHS.
Unter den digitalen Projekten der Interimszeit ist ein Vorhaben hervorzuheben, das von der Sammlung Musik, der Provenienzforschung, dem Museumsmanagement, der Restaurierung und dem Zentralen Bildarchiv gemeinsam bearbeitet wird: Die Sammlung Musik gehört mit ihren gut 6.000 Objekten zu den größten und wichtigsten ihrer Art in Deutschland und Europa. Rund die Hälfte dieser Instrumente stammt aus außereuropäischen Kontexten und gelangte teilweise unter problematischen Umständen in den Besitz der Landeshauptstadt München. Im Zusammenhang aktueller Diskurse zur Erforschung kolonialer Sammlungsbestände und Beutekunst werden diese Objekte digital erschlossen und offengelegt. Das ist die Basis für die weitere Erforschung und Vernetzung in alle Teile der Welt und sendet gleichzeitig das Signal, dass sich das Münchner Stadtmuseum proaktiv seiner problematischen Sammlungsgeschichte stellt.
In einer kleinen, überblicksartigen Schau im Zeughaus gibt das Münchner Stadtmuseum von März 2025 bis Mitte 2027 einen Einblick in Facetten der künftigen Präsentationen. Die Besucher*innen erwartet ein thematisch angelegter Rundgang mit zehn Kapiteln, die bekannte Zuschreibungen aufgreifen und hinterfragen. Dabei werden verschiedene Lebensrealitäten und in der Stadt stark diskutierte Themen sichtbar, die über die klischeehafte Selbst- und Fremdwahrnehmung Münchens hinausgehen. Sie zeichnen ein vielschichtiges Bild der Stadt und seiner Facetten. Themen wie Wohnen und Stadtentwicklung, Nachhaltigkeit und Ökologie, Sicherheit und Überwachung, Reichtum und Armut, aber auch die Rolle von Kunst, Popkultur oder des Oktoberfests werden behandelt. Queere und (post)migrantische Perspektiven verweisen auf die Vielfältigkeit der Stadtgesellschaft. All diese Themen werfen Fragen auf, die auch die Besucher*innen betreffen.
Stimmen zur Generalsanierung
Anton Biebl
"München investiert in seine Kultur. Mit dem Neubau des Münchner Volkstheaters hat der Münchner Stadtrat ein deutschlandweites Ausrufezeichen gesetzt. Nun investiert er doppelt so viel – 271 Millionen Euro – in die Generalsanierung des Münchner Stadtmuseums. Das ist ein weiteres klares Bekenntnis zur Kultur, deren Kraft und Notwendigkeit. Seit Anfang November haben über 55.000 Besucherinnen und Besucher das Abschiedsprogramm bei freiem Eintritt besucht, die vor dem Umbau nochmal in ´ihrem´ Museum waren. Das zeigt die hohe Verbundenheit mit dem Münchner Stadtmuseum. Mit der Generalsanierung setzen wir auf diese Lebendigkeit und auf eine neue Strahlkraft – in die Stadt und weit darüber hinaus."
Dr. Jeanne-Marie Ehbauer
"Durch die Generalsanierung und den Umbau des Münchner Stadtmuseums beseitigen wir die erheblichen bautechnischen, nutzungsbedingten und musealen Mängel. Das neue Münchner Stadtmuseum wird besucherfreundlicher und wir ertüchtigen das Gebäude hinsichtlich der angestrebten Klimaneutralität des stadteigenen Gebäudebestandes. Städtebaulich schafft das neue Konzept mit dem offenem Eingang und dem überdachten Innenhof gleich doppelt Mehrwehrt. Es rückt das Museum näher an die Stadt heran und ergänzt die innerstädtische Platzabfolge, in dem ein verbindendes Glied zum St.-Jakobs-Platz und dem Jüdischen Zentrum entsteht.“
Kristina Frank
"Im Rahmen des Mammutprojekts Museumssanierung müssen viele Aspekte und Bedürfnisse miteinander abgestimmt werden. Als Objektverantwortlicher und Bauherr koordiniert so das Kommunalreferat mit seiner breiten Erfahrung in Kulturbauten die Generalsanierung des Münchner Stadtmuseums. Besonders freut mich, dass es uns unter anderem gelungen ist, mit dem Arri-Gelände eine zentrale, attraktive Interimslösung anzumieten und so zu gestalten, dass alle Wünsche des Münchner Stadtmuseums Platz finden: Büro- und Arbeitsräume für Personal, Depotbedarf für Kunst- und Kulturgut und Restaurierungs-Ateliers. Jetzt müssen die ambitionierten Sanierungspläne genauso gut umgesetzt werden."
Moritz Auer
"Mit der Generalsanierung wird ein Entwurf umgesetzt, der Denkmalschutz mit Zukunftsanforderungen verbindet. Der künftig überdeckte Innenhof des Gsaengertraktes wird zur multifunktional nutzbaren Museumslobby und ist als Erweiterung des öffentlichen Raumes konzipiert. Öffnung, Zugänglichkeit und Erlebbarkeit dieses Ortes schaffen eine neue Adressierung und Identität und verweben das Museum mit den umgebenden Stadträumen. Die Neukonzeption der Ausstellungen mit dem Kubus als Blickfang und neuem Mittelpunkt macht eine flexible räumliche und funktionale Neuorganisation des Museums möglich."
Dr. Frauke von der Haar
"Nach der Wiedereröffnung steht den Münchnerinnen und Münchnern in der Mitte der Stadt ein neuer, sich organisch entwickelnder Ort zur Verfügung, an dem sie gemeinsam mit dem Museum ihre Stadtgeschichte gestalten können. Der Museumsbesuch und die Aufenthaltsqualität werden modernsten Standards entsprechen. Das entstehende Atrium wird das neue, pulsierende Herz des Museums, ein zentraler Treffpunkt und kostenfreier Aufenthaltsort. Die unmittelbar angrenzenden Vermittlungsbereiche, der Veranstaltungssaal sowie Museums-Shop und Espressobar sind für die Besucher*innen sofort sichtbar. Die Generalsanierung ermöglicht es auch, unseren Wunsch von Inklusion und Barrierefreiheit umzusetzen."
Pressekonferenz am Mittwoch, den 17. Januar 2024 um 11 Uhr im Münchner Stadtmuseum
mit Anton Biebl, Kulturreferent der Landeshauptstadt München, Dr. Jeanne-Marie Ehbauer, Baureferentin der Landeshauptstadt München, Edwin Grodeke, stellvertretender Kommunalreferent der Landeshauptstadt München, Moritz Auer, Architekt und Geschäftsführer des Büros Auer Weber in München und Dr. Frauke von der Haar, Direktorin des Münchner Stadtmuseums
Verbindliche Anmeldung der berichterstattenden Journalist*innen bis spätestens 16. Januar 2024 unter E-Mail: presse.stadtmuseum(at)muenchen.de
Die Pressemitteilung sowie die Pressefotos zur Ausstellung stehen auf unserer Website unter muenchner-stadtmuseum.de/presse zum Download bereit. Dort besteht auch die Möglichkeit, sich für den Presse-Newsletter anzumelden.
Presse
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