05.07.2023 – 07.01.2024
München Displaced. Heimatlos nach 1945
München hat eine herausragende Bedeutung für die Geschichte von Menschen aus Osteuropa nach 1945. In der Ausstellung "München Displaced" widmet sich das Münchner Stadtmuseum dieser sehr heterogenen Gruppe der sogenannten Displaced Persons (DPs), während das Jüdische Museum parallel eine Sonderausstellung mit demselben Obertitel zu jüdischen DPs präsentiert.
Die Geschichte der DPs – ehemalige Zwangsarbeiter, politische KZ-Häftlinge, Kollaborateure und andere – ist bisher weitgehend unerforscht und unbekannt. Das Münchner Stadtmuseum nähert sich dieser erinnerungskulturellen Leerstelle, die für ganz Deutschland konstatiert werden kann, lokalgeschichtlich an. Die Ausstellung widmet sich zwei Schwerpunkten: Zum Thema Bildung werden neben den Lagerschulen verschiedene von Migrant*innen gegründete Bildungsinstitutionen wie z.B. die Tolstoi Bibliothek gezeigt, die den Willen zur Gestaltung des eigenen Schicksals zum Ausdruck bringen. Das zweite Thema macht nachvollziehbar, wie sich die in München gebliebenen Menschen mit dem neuen Rechtsstatus "Heimatlose Ausländer" in der neuen Siedlung Ludwigsfeld niederließen. Beide Schwerpunktthemen sind in einen Forschungsstand zur Münchner Topografie gebettet, der anhand von 40 Adressen der nicht-jüdischen DP-Geschichte einerseits die Relevanz des Themas und andererseits die erinnerungskulturellen Leerstellen verdeutlicht. Besucher*innen können ihr Wissen beitragen und zum Sammlungsaufbau beitragen.
Nach der Ausstellung "Radio Free Europe. Stimmen aus München im Kalten Krieg" stellen die beiden Sonderausstellungen "München Displaced" eine Fortsetzung des gemeinsamen Forschungs- und Sammlungsprojekts "Nachkriegszeit und Migration in München" dar.
16.06. – 06.08.2023
Sommer im Hof
2021 hat das Münchner Stadtmuseum seinen großen Innenhof mit dem eigenen Format "Sommer im Hof" bespielt. 2023 folgt eine neue Auflage, bei dem neben einem musikalischen Programm mit 15 Konzerten in Zusammenarbeit mit verschiedenen Kooperationspartner*innen abermals im Juli die "Internationalen Stummfilmtage" des Filmmuseums, aber auch Vermittlungsformate wie das Offene Senioren Singen und ein Figurentheater-Wochenende den Bewohner*innen und Gästen Münchens Gelegenheit geben, mitten in der Stadt und unter freiem Himmel ein abwechslungsreiches Veranstaltungsprogramm im Sommer zu genießen.
06.10.2023–07.01.2024
FORUM 056: Maude Grübel. Jardin d’essai
Die Fotoserie "Jardin d’essai" von Maude Grübel (*1980 in München) entstand zwischen 2009 und 2014 in Algier. Der Titel nimmt Bezug auf den Namen des Botanischen Gartens, der dort 1832 während der französischen Kolonialisierung im Stadtteil Hamma angelegt wurde. Ihre erste Reise in die algerische Hauptstadt unternahm die deutsch-französische Fotografin in Begleitung eines Freundes, der seine Heimat nach zehn Jahren der Abwesenheit zum ersten Mal wieder besuchte. Dort angekommen, erschien ihm die einst vertraute Umgebung fremd und er sah sich mit dem Gedanken konfrontiert, nicht länger dazuzugehören.
Das Gefühl der Entfremdung nimmt Maude Grübel zum Anlass einer fotografischen Annährung an Algier als "unbekanntes Terrain". Menschenleere Straßen und Plätze, Parkanlagen und Landstriche kombiniert sie mit eindringlichen Porträts zu einer atmosphärischen Momentaufnahme einer Stadt im Stillstand. Ihre Fotografien bewegen sich zwischen dokumentarischer Nüchternheit und poetischer Bildsprache. In oft fragmentarischen Kompositionen nimmt sie weißgetünchte Fassaden, verbrannte Wälder und urbane Details in den Blick und untersucht deren Oberflächen und Strukturen. Dabei gilt ihr Interesse dem Verhältnis von subjektiver Erinnerung und kollektiver Geschichte, dem sie sich im Sinne einer Archäologie der Gegenwart annähert.
Die Kabinettausstellung wird großzügig vom Institut Français unterstützt.
Besuchsinformation
Öffnungszeiten
Dienstag - Sonntag 10.00-18.00 Uhr
Montags geschlossen
MittwochAbendGeöffnet!
Jeden 2. Mittwoch im Monat sind ausgewählte Ausstellungen bis 20.00 Uhr geöffnet.
FreitagNACHTSgeöffnet!
Jeden 2. Freitag im Monat ist die Ausstellung "Nachts. Clubkultur in München" bis 22.00 Uhr geöffnet.
Filmmuseum – Vorstellungen
Dienstag - Donnerstag 19.00 Uhr
Freitag - Samstag 18.00 Uhr und 21.00 Uhr
Sonntag 17.00 Uhr
Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln
S/U-Bahn Station Marienplatz
U-Bahn Station Sendlinger Tor
Bus 52/62 Haltestelle St.-Jakobs-Platz
Kontakt
St.-Jakobs-Platz 1
80331 München
Tel. +49-(0)89-233-22370
Fax +49-(0)89-233-25033
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E-Mail filmmuseum(at)muenchen.de
Kinokasse Tel. +49-(0)89-233-24150