Wie ein Fünftel der deutschen Bevölkerung, musste 1945 auch die Großmutter von Silas Neumann aus dem heutigen Polen vor der Sowjetarmee flüchten. Für sie ist dieses Gebiet jedoch immer ihre "Heimat" geblieben. Neumann folgt den Spuren seiner Großmutter zurück nach Neuhof/Garbek. Was ist noch übrig von dem Ort, nach dem sie sich immer sehnte? Und was bedeutet überhaupt "Heimat"? Durch zwei Gucklöcher in einer runden Wand erspähen die Zuschauer Bilder und Videos, die sich wie in einem Karussell drehen: Mithilfe des "Kaiserpanoramas" erlaubt Silas Neumann seinem exklusiven Publikum, ihn auf der Reise in die Vergangenheit, die gleichzeitig in die Zukunft führt, zu begleiten.
Das "Kaiserpanorama" war ein ab Mitte des 19. Jahrhunderts bis Anfang des 20. Jahrhunderts populäres Massenmedium, das es bis zu 25 Personen gleichzeitig ermöglichte, stereoskopische Bilderserien durch ein Guckloch zu betrachten. Unter anderem auf Jahrmärkten und Volksfesten konnten sich so auch Normalbürger in exotische unerschwingliche Reiseziele und Landschaften hineinträumen. Bis 1910 etablierten sich in Deutschland etwa 250 Spielstätten. Die Zentrale befand sich in der Kaiser-Passage in Berlin zwischen Friedrichstraße und Unter den Linden. Im Münchner Stadtmuseum ist in der Dauerausstellung "Typisch München!" ein Kaiserpanorama ausgestellt. So treffen sich im Festival Historie und Neuinterpretation.
Konzept, Ausführung: Silas Neumann / Video, Technik: Wieger Steenhuis / Musik: Sebastiaan Flier / Bühnenbild, Technik: Sjef Mols
HEIMAT NEUHOF ist eine Zusammenarbeit mit Werkplaats Zwolse Theatern und wird zum Teil durch die Gemeinde Zwolle und den Prins Bernhard Cultuurfonds ermöglicht.
Spieldauer: ca. 30 Minuten
Altersempfehlung: 12+ und Erwachsene
Karten: Preiskategorie D über München Ticket / Begrenzung auf 6 Personen / Sprache: Deutsch / Ort: Saal des Münchner Stadtmuseums
Weitere Informationen finden Sie auf der Website der Gesellschaft zur Förderung des Puppenspiels e.V.
Es gelten die aktuellen Hygienemaßnahmen des Münchner Stadtmuseums und der Kooperationspartner.