Puppen spiegeln die vorherrschenden Vorstellungen der Gesellschaften und Zeiten wider, in denen sie entstehen. Sie sind Projektionsfläche für Identitäten und Sehnsüchte, aber auch für Vorurteile und Rassismen. Diskriminierende Anschauungen und Machtgefälle sind in diese Abbilder von Körpern und menschlichem Sein eingeschrieben.
Das Werkstattwochenende versammelt Akteur*innen aus künstlerischer und wissenschaftlicher Praxis, die Einblicke in ihre Arbeit geben und Wege zur Dekolonisierung und Rekontextualisierung von Puppentheater und Museumspraxis aufzeigen. Das Wochenende findet in Vorbereitung auf die in Kooperation mit der Sammlung Goetz geplante Ausstellung "(K)ein Puppenheim. Alte Rollenspiele und neue Menschenbilder" (22.04.2023–07.01.2024) statt.
Programm für Samstag, 04.02.
Block 1: Kultur- und theaterwissenschaftliche Perspektiven (Institut für Theaterwissenschaft München, Amalienstraße 52, Raum K201, 80799 München)
09.30 Uhr
Ankommen und Einfinden
10.00 Uhr
Exhibiting Blackface Puppets from the German Imaginary
Prof. Dr. William T.F. Condee, Professor Emeritus of Humanities, Ohio University, USA
10.20 Uhr
Black Automata
Dr. Paulette Richards, Puppet Artist andIndependent Researcher, USA
10.40 Uhr
Puppeteer positionality and the construction of race in Chang and Eng and Me (and Me)?
Tobi Poster-Su, Queen Mary University of London and Bath-Spa University, UK
11.00 Uhr
Exotisierte Unterhaltung und Artist*innen of Color in Deutschland 1920–1960
Dr. Susann Lewerenz, Universität Hamburg
11.20 Uhr
Diskussion der Beiträge und Fragen
12.00-13.00 Uhr
Mittagspause
Block 2: Beispiele und Arbeitsansätze aus der Museumspraxis (Institut für Theaterwissenschaft München)
13.00
African American Puppetry Exhibitions and the U.S.
Dr. John Bell, Director, Ballard Institute and Museum of Puppetry Associate Professor, Dramatic Arts Department, Connecticut, USA
13.20
Who’s talking?
Dr. Antonia Napp, Direktorin KOLK 17 Figurentheater & Museum
13.40
Spielzeug und Rassismus
Mascha Eckert, Kuratorin, Spielzeugmuseum Nürnberg
14.00
Präsentation der Ausstellung "Puppetry’s Racial Reckoning"
Dr. Jungmin Song, Assistant Professor in Residence, School of Fine Arts, University of Connecticut, Research Associate, The Ballard Institute and Museum of Puppetry (via zoom)
14.20
Präsentation zur geplanten Ausstellung "(K)ein Puppenheim. Alte Rollenspiele und neue Menschenbilder"
Mascha Erbelding / Dr. Rudolf Scheutle, Münchner Stadtmuseum
14.35
Machine Readable Puppenheim. Ein Kunstprojekt für die Ausstellung "(K)ein Puppenheim. Alte Rollenspiele und neue Menschenbilder"
Florian Freier, Fotograf und Künstler, München
14.50
Diskussion der Beiträge und Fragen
19.00
Gutta. Performance mit anschließender Diskussion (Saal des Münchner Stadtmuseums)
Performance von und mit Ludomir Franczak, Kurator und Künstler, Torun, POL
Das vollständige Programm des Werkstattwochendes: Demontage des Puppenheims.
Das Symposium findet überwiegend in englischer Sprache statt. Es ist keine Anmeldung erforderlich.
Ein Projekt der Sammlung Puppentheater / Schaustellerei des Münchner Stadtmuseums in Kooperation mit dem Institut für Theaterwissenschaft der LMU München, der Gesellschaft zur Förderung des Puppenspiels e.V. und dem Ballard Institute
Die Ausstellung "(K)ein Puppenheim" ist eine Kooperation des Münchner Stadtmuseums mit der Sammlung Goetz.
Adressen
Münchner Stadtmuseum (Saal und Studio)
St.-Jakobs-Platz 1
80331 München
Institut für Theaterwissenschaft München
Historicum, Amalienstraße 52, Raum K201, 80799 München
Juridicum, ggü. Amalienstraße 52
L47 Open Space
Marienplatz 8
80331 München