Doppeltagung in Kooperation mit dem Zentralinstitut für Kunstgeschichte
Männlichkeits- und Weiblichkeitsbilder nahmen in der Propaganda des Nationalsozialismus eine zentrale Stellung ein: Spezifische Rollenbilder verkörperten die NS-Ideologie in Staat, Partei und Gesellschaft. Auch wenn zu dieser Thematik mittlerweile einige Studien vorliegen, ist die Bedeutung der Kategorie Geschlecht für die nationalsozialistische Bildpolitik bis heute verhältnismäßig wenig erforscht und bleibt in Untersuchungen und Ausstellungen zur Kunst und Kultur im Nationalsozialismus oft ausgeblendet. Die Tagung nimmt die Bedeutung von Geschlechterbildern im "Dritten Reich" aus vielfältigen thematischen und methodischen Perspektiven in den Blick.
Die Tagung ist Teil des Aktionsplans der Landeshauptstadt München zur Umsetzung der Europäischen Charta zur Gleichstellung von Frauen und Männern
Dauer: 9.00-15.30 Uhr
Virtuell oder vor Ort: Zentralinstitut für Kunstgeschichte, Raum 242 / Bei Interesse an einer Teilnahme vor Ort bitten wir um Anmeldung bis zum 15. September 2021 per E-Mail / Informationen unter www.zikg.eu
Programm:
9.00 Uhr Kaffee
9.30 Uhr Elisabeth Angermair (Stadtarchiv München): Männlichkeits- und Weiblichkeitsbilder in der Pressefotografie des Nationalsozialismus am Beispiel der Überlieferung in München
Alexandra Reißer (Haus der Kunst, München): Anspruch nach Entsprechung. Normative Weiblichkeitsentwürfe in Frauenzeitschriften während des Nationalsozialismus
10.10 Uhr Diskussion
10.25 Uhr Kaffeepause
11.00 Uhr Gitta Ho (Musée d`Art et d`Histoire, Neuchâtel): "La vie nouvelle". Zur Inszenierung von Männlichkeits- und Weiblichkeitsbildern auf offiziellen Ausstellungen in Frankreich während der Okkupationszeit
Vera Marstaller (Albert-Ludwigs-Universität Freiburg): Von Feldröcken und Arbeitshosen. Visualisierungen idealer Partnerschaft in NS-Fotoillustrierten (1939 bis 1945)
Olaf Peters (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg): Verachtete und versehrte Körper – Die Negation des körperlichen Ideals in der Endphase des "Dritten Reiches"
12.00 Uhr Pause
12. 30 Uhr Abschlussdiskussion (bis 13.00 Uhr)
14.30 Uhr Führung mit Angela Hermann am NS-Dokumentationszentrum, München: Rollenbilder und -zuschreibungen im Nationalsozialismus