Doppeltagung in Kooperation mit dem Zentralinstitut für Kunstgeschichte
Männlichkeits- und Weiblichkeitsbilder nahmen in der Propaganda des Nationalsozialismus eine zentrale Stellung ein: Spezifische Rollenbilder verkörperten die NS-Ideologie in Staat, Partei und Gesellschaft. Auch wenn zu dieser Thematik mittlerweile einige Studien vorliegen, ist die Bedeutung der Kategorie Geschlecht für die nationalsozialistische Bildpolitik bis heute verhältnismäßig wenig erforscht und bleibt in Untersuchungen und Ausstellungen zur Kunst und Kultur im Nationalsozialismus oft ausgeblendet. Die Tagung nimmt die Bedeutung von Geschlechterbildern im "Dritten Reich" aus vielfältigen thematischen und methodischen Perspektiven in den Blick.
Die Tagung ist Teil des Aktionsplans der Landeshauptstadt München zur Umsetzung der Europäischen Charta zur Gleichstellung von Frauen und Männern
Dauer: 9.00-18.00 Uhr
Virtuell oder vor Ort: Zentralinstitut für Kunstgeschichte, Raum 242 / Bei Interesse an einer Teilnahme vor Ort bitten wir um Anmeldung bis zum 15. September 2021 per E-Mail / Informationen unter www.zikg.eu
Programm:
9.00 Uhr Kaffee
9.30 Uhr Begrüßung
9.35 Uhr Elke Frietsch, Christian Fuhrmeister, Antonia Voit: Einführung: Kunst und Geschlechterbilder im Nationalsozialismus
10.00 Uhr Sabine Hake (University of Texas, Austin): Die Darstellung des Arbeiters in der Industriefotografie nach 1933
Harald Schulze (Archäologische Staatssammlung, München): Bauerngrazien & Soldaten. Geschlechterrollen der Volksgemeinschaft in der Kunst des Nationalsozialismus
Darja Jesse (Technische Universität Berlin): Soldatenbilder in der German War Art Collection
11.00 Uhr Diskussion
11.30 Uhr Kaffeepause
12.00 Uhr Stefan Lehmann (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg): Zum Nachleben des antiken Olympia und seiner Spiele: Berlin 1916 und 1936. Die athletische Aktfigur im Spannungsfeld von klassizistischer Olympiarezeption, olympischer Bewegung und nationalsozialistischem Körperideal
Christina Irrgang (Wuppertal): Hoffmanns Bildstrategien
Monika Wucher (Hamburg): Schönheit aus dem Bildarchiv: Geschlechterbilder in der Buchgemeinschaft
13.00 Uhr Diskussion
15.30 Uhr Christian Drobe (Masaryk University, Brno): Flora oder das Problem der Naturalisierung. Fragen zu konservativen Bildthemen in der Kunst während des Nationalsozialismus
Bettina Keß (Kulturplan München/Würzburg): Ein Idealbild des Weiblichen? Christian Schads Porträt "Isabella" (1934) und seine Rezeption nach 1937
16.10 Uhr Diskussion
16.25 Uhr Kaffeepause
17.00 Uhr Führung durch das Zentralinstitut für Kunstgeschichte
18.00 Uhr Abendvortrag von Silke Wenk (Berlin): Nie wieder? Warum es nützlich sein kann, erneut über die Geschlechterbilder in der Kunst aus der NS-Zeit nachzudenken