Le temps du loup (Wolfzeit) | FR 2003 | R+B: Michael Haneke | K: Jürgen Jürges | D: Isabelle Huppert, Patrice Chéreau, Béatrix Dalle, Daniel Duval, Anaïs Demoustier | 113 min | OmU | Haneke entwirft in diesem Film mit einfachen filmischen Mitteln eine dystopische Szenerie, in der etwas Entscheidendes verloren gegangen ist: die Welt, wie wir sie kannten. Eine durchschnittliche Familie bricht scheinbar ganz normal ins Wochenendhaus auf, wo sich nach wenigen Minuten völlig unvorhersehbar eine Katastrophe ereignet. Schockiert folgen wir Zuschauer der Familie bei ihrem Kampf ums Über-leben, zunächst rein physisch, dann in einer zufäl-lig zusammengewürfelten Gemeinschaft von anderen Gestrandeten, auch sozial. Wir erfahren nicht, was eigentlich geschehen ist. Immerhin tröstlich ist die integrative Entwicklung der jungen Eva, die eine Zukunftshoffnung verkörpert. Haneke hatte dieses Projekt schon länger vor seinen erfolgreichen Filmen DIE KLAVIERSPIELERIN und CACHÉ im Kopf und konnte es dann endlich nach dem Datum, das die Welt verändern würde, realisieren: dem 11. September 2001. Auch wir leben aktuell in einer Ausnahmesituation, der Pandemie. Hanekes Film zeigt allegorisch das bislang kaum Vorstellbare und Unheimliche unseres gegenwärtigen Lebens mitsamt den sozialen Folgen.
Eintrittspreis 4 € (3 € bei MFZ-Mitgliedschaft). Die Kasse öffnet jeweils 60 Minuten vor und schließt 30 Minuten nach Beginn der Vorstellung. Bei allen öffentlichen Veranstaltungen verbleibt ein Kartenkontingent für den freien Verkauf an der Abendkasse.