
Thomas Brasch
Der Filmemacher Thomas Brasch

»Die Kriminalität ist der urwüchsigste Ausdruck der Auflehnung, « sagte Thomas Brasch 1981 auf der Bühne, auf der er den Bayerischen Filmpreis entgegennahm, und ein aufgebrachtes Raunen und Murmeln ging durchs Publikum. Dann dankte er der Filmhochschule der DDR für seine Ausbildung und den Verhältnissen für ihre Widersprüche und hinterher sah sich Franz Josef Strauß bemüßigt, ihm noch ein zugegebenermaßen recht schmissiges Bonmot hinterherzupfeffern: »Und, Herr Brasch, ich danke Ihnen, dass Sie sich als lebendiges Demonstrationsobjekt der Liberalitas Bavariae hier vorgestellt haben.«
Was heute ein obskurer Clip auf YouTube ist, war Anfang der 1980er Jahre ein handfester Eklat. Und sicher in zugespitzter Form auch einer der Gründe, wieso Thomas Brasch in der nicht eben kurzen Linie großer deutscher Kulturschaffender lange Zeit nicht sonderlich präsent war. Unbequem, schwer einzuordnen. In der DDR war er der Aufrührer, der Schwierigkeiten hatte, seine Texte zu publizieren und schließlich in den Westen ausreiste. In der BRD weigerte er sich steif und fest, sich als lebendiges Demonstrationsobjekt gegen den Sozialismus vereinnahmen zu lassen. »Die Welt wird dich lieben, Thomas«, sagt Katharina Thalbach (Jella Haase) in LIEBER THOMAS, doch ihn liebt immer nur, wem er nicht auf die Füße tritt. (...)
Zumeist erinnert man sich bei Thomas Brasch an den Schriftsteller. An den Lyriker, den Stückeschreiber, den Shakespeare-Übersetzer. Dabei war Brasch auch Filmemacher. Von 1981 bis 1988 realisierte er drei Spielfilme fürs Kino, jeweils mit einer sehr distinkten Bildsprache, einem zwar getriebenen, aber darin doch außergewöhnlich klaren Blick auf die Welt.
Zum gesamten Text von Katrin Doerksen und dem pdf der Filmreihe mit allen Titeln und Terminen.
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