
Susan Sontag
Die Filmemacherin Susan Sontag

Susan Sontag (1933-2004) war Essayistin und Schriftstellerin, Aktivistin und Theoretikerin, darüber hinaus Celebrity der Popkultur. Als intellektuelle Frau war sie kontrovers, kämpferisch und leidenschaftlich. Ihre Texte zu Fotografie und Kriegsberichterstattung, über Krankheit als Metapher, Krebs und AIDS und nicht zuletzt ihre Texte zu Film und Kino sind legendär. Sontag war leidenschaftliche Cineastin und stellte im Gegensatz zu anderen zeitgenössischen US-amerikanischen Intellektuellen den Film sogar über Literatur und bildende Kunst. Sie begann bereits mit 15 Jahren in Berkeley zu studieren, besuchte in schneller Folge eine Reihe von Universitäten und erhielt Preise und Stipendien. Mit 19 Jahren bekam sie ihren Sohn David Rieff, den sie mit fünf Jahren bei den Großeltern ließ, um in Oxford und Paris studieren zu können. Sontag schrieb siebzehn Bücher, engagierte sich in öffentlichen Diskursen zum Vietnamkrieg oder zu 9/11 und nahm die Populärkultur ebenso ernst wie die Hochkultur. Als bisexuelle und lesbische Frau kannte sie die Schwulenszene aus eigener Erfahrung, was sie für die Analyse der Subkultur des camp brillant in ihren Essays aufzeigte: Mit »Notes on ›Camp‹« hatte sie 1964 ihren Durchbruch als Autorin. Über lange Jahre bis zu ihrem Tod war sie die Partnerin der Fotografin Annie Leibovitz, die sie 1988 kennenlernte.
Sontag war von der Pariser Filmkultur geprägt und schrieb zahlreiche Aufsätze über die europäische Filmavantgarde und den amerikanischen Untergrundfilm. Weitgehend unbekannt blieb ihr eigenes Wirken als Filmemacherin. Ähnlich wie von ihr bewunderte europäische Autorinnen wie Marguerite Duras wurde sie auch selbst zur Filmemacherin und drehte zwischen 1969 und 1993 ein halbes Dutzend Filme, die von der Kritik jedoch nicht besonders gut aufgenommen wurden. Zu ihren Beweggründen erklärte sie in einem Porträt der New York Times, dass sie seit Jahren eine unerfüllte Ambition mit sich herumgetragen habe, nämlich selbst Regie zu führen: »Ich hätte jedes Angebot angenommen, nur um zu beweisen, dass ich es kann. Ich wäre sogar nach Afghanistan gegangen.« Es genügte jedoch der Weg nach Schweden, wo sie ihren ersten Spielfilm DUETT FÖR KANNIBALER (DUETT FÜR KANNIBALEN) realisieren konnte.
Im Literaturhaus München wird vom 23. Mai bis zum 30. November 2025 die Ausstellung »Susan Sontag: ›Everything Matters‹« zu sehen sein. Das Filmmuseum zeigt aus diesem Anlass den preisgekrönten Dokumentarfilm REGARDING SUSAN SONTAG (2014) von Nancy D. Kates, eine Hommage an die eindrucksvolle und wortgewaltige Persönlichkeit, sowie Sontags schwedischen Debütfilm.
Claudia Engelhardt
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