Stunde Null?
Stunde Null?
Wie wir wurden, was wir sind.
Am 8. Mai 2025 jährt sich zum 80. Mal der Tag, der im Westen als offizielles Ende des Zweiten Weltkriegs begangen wird. In der Realität waren die Grenzen jedoch fließend. Für manche war es eine Befreiung, für andere ein Tag der Kapitulation und Niederlage. Das Ende der Diktatur durch die Nationalsozialisten ließ noch keinen ehrlichen Neuanfang zu. Deutschland war ein in Trümmern liegendes und von den Alliierten besetztes Land in einer Übergangsphase, die zwar Momente des Friedens enthielt und Hoffnung auf eine bessere Zeit, aber noch keine klare Strategie. Besonders gefordert in dieser Zeit waren die Frauen. Die Männer waren im Krieg geblieben, und die, die zurückkamen, waren wenn nicht physisch, so zumindest psychisch kriegsgeschädigt. Die Frauen erledigten Arbeiten, die vor dem Krieg nur Männern vorbehalten waren, hielten das Leben in der Heimat am Laufen und waren permanente Krisenmanagerinnen – eine enorme Verantwortung, deren Anerkennung ihnen meist versagt blieb. Sie allein waren unter diesen schwierigen Bedingungen für die Kinder verantwortlich, wobei für emotionale Bedürfnisse weder der nötige Raum noch das Bewusstsein vorhanden waren. Die in den Kriegs- und Nachkriegsjahren gewonnene Freiheit und Selbstbestimmung der Frauen verpuffte mit der Rückkehr der Männer und mit dem Versuch der Politik und Gesellschaft, ein geordnetes Leben wieder aufzubauen und die schlimme Vergangenheit hinter sich zu lassen.
Es war eine Wanderung auf schmalem Grat zwischen Kontinuität und Bruch. Männer, Frauen und Kinder waren alle auf ihre Weise traumatisiert und konnten nicht miteinander kommunizieren. Die Weichen, die damals gestellt wurden, beeinflussen bis heute unser Zusammenleben, wobei unsere kollektiven Erinnerungen an die Nachkriegszeit immer mehr verblassen. Und damit verschwinden die Bezüge, die wir setzen können, um unsere Gegenwart angemessen zu reflektieren. »Stunde Null? Wie wir wurden was wir sind.« heißt das Programm des Kulturreferats der Landeshauptstadt München, das von Januar bis Mai 2025 stattfindet und in dessen Rahmen diese Reihe mit drei Spielfilmen und einem Dokumentarfilm gezeigt wird.
Zum gesamten Text von Claudia Engelhardt und dem pdf der Filmreihe mit allen Titeln und Terminen.
Eine Veranstaltungsreihe in Zusammenarbeit mit dem Kulturreferat der Landeshauptstadt München.
Besuchsinformation
Öffnungszeiten
Die Ausstellungen des Münchner Stadtmuseums sind aufgrund der Generalsanierung aktuell geschlossen. Das Kino des Filmmuseums und das Stadtcafé bleiben weiterhin wie gewohnt bis Juni 2027 in Betrieb.
Informationen zur Von Parish Kostümbibliothek in Nymphenburg
Filmmuseum – Vorstellungen
Dienstag / Mittwoch 18.30 Uhr und 21.00 Uhr
Donnerstag 19.00 Uhr
Freitag / Samstag 18.00 Uhr und 21.00 Uhr
Sonntag 18.00 Uhr
Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln
S/U-Bahn Station Marienplatz
U-Bahn Station Sendlinger Tor
Bus 52/62 Haltestelle St.-Jakobs-Platz
Kontakt
St.-Jakobs-Platz 1
80331 München
Tel. +49-(0)89-233-22370
Fax +49-(0)89-233-25033
E-Mail stadtmuseum(at)muenchen.de
E-Mail filmmuseum(at)muenchen.de
Kinokasse Tel. +49-(0)89-233-24150