leere Kinostuhlreihen aus rotem Stoff von hinten

Frauen unter Palmen

Frauen unter Palmen

1993 gewann Jane Campion die Goldene Palme von Cannes. Als sie anlässlich des 60-jährigen Festivaljubiläums 2007 mit den 32 anderen verdienten Regisseuren des Geburtstagskompilationsfilms CHACUN SON CINÉMA zum Gruppenfoto auf der Bühne stand, gab das ein entlarvendes Bild ab. Sie war die einzige Frau. »A group of creators – all universally famous – who represent both their countries and a proud conception of cinema«, so das Festival. Bis auf eine einzige Ausnahme alles Männer. Auf die Frage, wie sie sich in dieser Gesellschaft fühle, antwortete Campion eher zurückgenommen aber deutlich: »Ich denke, das ist bezeichnend für die jetzige Situation. Leider«.
Leider hat sich dann nicht viel getan. Weiterhin haben ausschließlich Männer die Preise abgeräumt, bis 2021, eine ganze Generation nach Jane Campion, Julia Ducournau kam, mit TITANE: eine Grenzüberschreitung, nicht nur weil damit eine 37 Jahre alte Frau den Hauptpreis gewann. TITANE ist eine Art posthumaner Erotik- Horror-Maschinen-Film, sehr brutal, in dem eine Serienmörderin Sex mit einem Auto hat, schwanger wird, sich als Transmann versteckt und ein Baby zur Welt bringt, dessen Wirbelsäule aus Titan besteht. Ein Spektakel mit Sprengkraft, das für Diskussionen sorgte, und das viel mit Freiheit zu tun hat, erzählerischer, ästhetischer und normativer, und mit der Zukunft, wie die Regisseurin – nach Jane Campion gefragt – angibt: »Ich habe die ganze Zeit an sie gedacht. Daran, wie es sich für sie angefühlt haben muss. Für mich war es 28 Jahre später das Gefühl, Teil einer Zukunft zu sein, die jetzt beginnt. Es war so tröstlich und ermutigend, an die nächsten Frauen zu denken, die dritte, und dann die vierte und fünfte. Ich hatte plötzlich das Gefühl, Teil einer Bewegung, einer Entwicklung zu sein.«

Zum gesamten Text von Mara Rusch und zum pdf der Filmreihe mit allen Titeln und Terminen.

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