
Elfi Mikesch
Underdox Halbzeit - Elfi Mikesch

Fotografin, Regisseurin, Kamerafrau
Den Fluss des Bewegtbilds neu denken. Die Kamerafrau und Regisseurin Elfi Mikesch, mehrfach ausgezeichnet für ihre Bildvisionen, ist eine frühe Pionierin des feministisch-queeren Films, den sie in eine Ästhetik der Zwischenräume fasste, lose anknüpfend an die Montageerzählungen der amerikanischen Avantgarde- Filmemacherin Maya Deren. Mit Monika Treut, Filmemacherin des New Queer Cinema, gehört sie zu den ersten weiblichen Stimmen im Neuen Deutschen Film; mit ihr gründete sie 1984 die Hyäne-Filmproduktion und realisierte gemeinsame Filme (u.a. VERFÜHRUNG: DIE GRAUSAME FRAU, 1985).
Ihre künstlerische Arbeit begann Elfi Mikesch, geboren am 31. Mai 1940 im steirischen Judenburg, zunächst als Fotografin und Malerin. In den frühen 1960er Jahren lernte sie in Frankfurt am Main Rosa von Praunheim kennen und ging mit ihm nach West-Berlin. 1969 veröffentlichte sie zusammen mit Praunheim den Fotoroman »Oh Muvie« (den Titel führte sie fortan als Pseudonym) über den West-Berliner Underground. Die gemeinsame Arbeit begründete eine langjährige Freundschaft und Zusammenarbeit, die sich auch mit Werner Schroeter ergab. Als Kamerafrau fotografierte sie zahlreiche Filme für Praunheim (u.a. 50 JAHRE ROSA LEIDENSCHAFTEN, 1972 und Werner Schroeter (u.a. für MALINA, 1992, Deutscher Kamerapreis), bald auch eigene Filme, wie der semidokumentarische ICH DENKE OFT AN HAWAII (1978, Deutscher Filmpreis). Foto-Filme wurden zur Signatur von Elfi Mikesch. Ihr Kurzfilm EXECUTION: A STORY OF MARY (1980, Deutscher Filmpreis) ist eine zeitgenössische Annäherung an das Schicksal der Maria Stuart. In Bildern der Leidenschaft von Macht, Liebe, Schmerz und Tod trivialisiert sich die königliche Geschichte zum kitchen sink, zeigen sich die Ambivalenzen einer Frau, die sich emanzipieren will, jedoch sich in den Fallstricken der Männer verfängt.
In ihrer Kurzfilm-Tetralogie GEFÄHRLICHE ORTE (1994) widmet sich Mikesch einem weiteren, historischen Themenfeld, den topografischen Spuren des Zweiten Weltkriegs, das auch für ihr jüngstes Werk KRIEG ODER FRIEDEN (2024) zentral wurde.
Zum 85. Geburtstag der Ausnahme-Kamerafrau zeigt »Underdox« in seiner Halbzeit einen Ausschnitt aus dem bahnbrechenden Werk von Elfi Mikesch, spricht mit ihr über die Wichtigkeit der Erinnerung und über das Imaginäre im Zwischenraum der Bilder. Elfi Mikesch ist zu Gast.
Dunja Bialas
Donnerstag, 5. Juni 2025, 19.00 Uhr
www.underdox-festival.de
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