leere Kinostuhlreihen aus rotem Stoff von hinten

Alex Garland

Der Autor und Regisseur Alex Garland

Die Karriere des britischen Filmemachers Alex Garland begann mit einem Rucksack. Mitte der 1990er Jahre war er Mitte zwanzig, und seine Heimatstadt London war das lässige Epizentrum der Cool-Britannia-Jahre. Britpop regierte die Charts und mit Tony Blair war ein junger, charismatischer Labour-Politiker als Premierminister in die Downing Street eingezogen. Aber Garland hatte die übersättigte, selbstgerechte Partystimmung satt, genauso wie sein Studium der Kunstgeschichte – er wollte weg.
Also verließ der junge Mann sein wohlsituiertes Elternhaus (die Mutter Psychologin, der Vater ein bekannter Karikaturist) und zog als Backpacker durch Südostasien. Das bedeutete kurz vor der endgültigen Verbreitung von Handys und Internet im Alltag: Er war wirklich weg. Die Erfahrungen dieser langen Reise verarbeitete er in seinem Debütroman »The Beach«, der 1996 erschien und sofort ein Bestseller wurde, und zwar in wirklich außergewöhnlichen Dimensionen: Allein im ersten Jahr nach Erscheinen musste der Verlag 26 Mal nachdrucken, so groß war der Hunger nach dieser Aussteigergeschichte.
Garland greift darin das Ennui einer Generation auf, die in den krisenarmen 1990er Jahren nach einem neuen Abenteuer jenseits der Afterwork-Partys und Kokainnächte suchte – ein Abenteuer, das man in einer Zeit vor Google Maps auch noch finden konnte. Held der Geschichte ist ein gelangweilter junger Engländer namens Richard, der in Thailand die Legende von einem perfekten Strand auf einem kleinen Eiland jenseits des Massentourismus erzählt bekommt. Gemeinsam mit einem französischen Pärchen macht er diesen geheimnisvollen Strand ausfindig, der als »Garten Eden« mit »Korallengärten, die noch von keinem Dynamitfischer oder Schleppnetz beschädigt worden sind« beschrieben wird. Die drei stoßen dort auf eine Gruppe Aussteiger aus aller Welt und schließen sich ihnen an. Das Leben im Paradies entpuppt sich aber bald als veritabler Albtraum à la »Herr der Fliegen«.
Der Regisseur Danny Boyle, der damals durch SHALLOW GRAVE (KLEINE MORDE UNTER FREUNDEN) und TRAINSPOTTING zu den begehrtesten Filmemachern der Welt gehörte, machte aus dem Buch im Jahr 2000 den Hollywoodfilm THE BEACH. Zunächst sollte Boyles langjähriger Stammschauspieler Ewan McGregor die Hauptrolle spielen, er wurde aber durch den damals deutlich größeren Star Leonardo DiCaprio ersetzt, weil das Filmstudio es so wollte. Der Film wurde wie das Buch schnell zum Kult, auch mit massiven negativen Auswirkungen. Denn die Geschichte über die Sehnsucht nach dem Kick jenseits des Massentourismus führte genau dazu: zum Massentourismus.

Zum ganzen Text von David Steinitz und zum pdf der Filmreihe mit allen Titeln und Terminen.

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