Wunder der Schöpfung

Stummfilmtage
Live-Musik: Richard Siedhoff & Mykyta Sierov

WUNDER DER SCHÖPFUNG | Deutschland 1925 | Regie Hanns Walter Kornblum | Drehbuch Hanns Walter Kornblum, Ernst Krieger | Kamera Hermann Boehlen, Otto von Bothmer, Max Rinck, Wera Cleve, Bodo Kuntze, Friedrich Paulmann, Hans Scholz u.a. | Besetzung Margarete Schön, Theodor Loos, Paul Bildt | Produktion Colonna Film, Ufa-Kulturfilmabteilung | Premiere 14.9.1925 | Länge 92 Minuten | Farbe viragiert, getont | Zwischentitel deutsch
Der ungemein aufwändige, seinerzeit von der Ufa vertriebene Kulturfilm, versucht das gesamte damalige Wissen der Menschheit über die Erde und über das Weltall darzustellen. 15 Spezialeffekt-Experten und neun Kameraleute arbeiteten an dem Film, der dokumentarische Szenen und historische Dokumente, Spiel-
szenen und Animationssequenzen, Abenteuerfilm- und Science-Fiction-Elemente miteinander verbindet und sehr effektvolle Einfärbungen aufweist. Sequenzen von einem Raumschiff, das zu den Planeten des Universums aufbricht, wirken wie direkte Vorbilder für Stanley Kubricks 2001: A SPACE ODYSSEY aus dem Jahr 1968. WUNDER DER SCHÖPFUNG stellt die größte Leistung innerhalb der Kulturfilme der 20er Jahre dar. Hanns Walter Kornblum war damals schon so etwas wie ein Veteran des Genres: 1922 hatte Colonna-Film seinen verlorenen Kulturfilm über Einsteins Relativitätstheorie produziert. Die Zusammenarbeit mit dem Marktführer Ufa ermöglichte es Kornblum nun, die Hauptthemen dieses Films mit größeren Mitteln weiterzuentwickeln. Die Handlung des Films, der weder Starrollen noch Protagonisten aufweist, besteht aus sorgfältig strukturierten und geschickt dargestellten Einzelszenen, ein kunstvolles Mosaik kleiner Vignetten, die eigenverantwortlich von vier verschiedenen Regisseuren gedreht wurden. Nicht weniger als vier renommierte Universitätsprofessoren sorgten dafür, dass der wissenschaftliche und historische Rahmen der dargestellten Ereignisse abgesichert war. Das Symbol des Films für Fortschritt und für den Beginn einer neuen wissenschaftlichen Ära ist ein Raumschiff, das die Milchstraße durchquert und uns unterwegs mit sämtlichen Planeten und ihren jeweiligen Besonderheiten vertraut macht. Die pädagogischen Bestrebungen des Films verlieren sich jedoch im weiteren Verlauf zugunsten einer fast humorvollen Haltung: Der Weltuntergang wird als eine neue, unwiderlegbare wissenschaftliche Gewissheit dargestellt und beschert uns detailfreudige apokalyptische Szenen vom Ende der Menschheit. Uns heutigen Zuschauern demonstriert dieser verblüffende Film auf anschauliche Weise, wie man sich in den 20er Jahren das Universum vorgestellt und wie man diese Vorstellung einem zeitgenössischen Publikum vermittelt hat. (Juha Kindberg, Helsinki 2002)

Das schönste Glück des denkenden Menschen ist, das Erforschliche erforscht zu haben und das Unerforschliche ruhig zu verehren. (J.W. von Goethe, Zwischentitel von WUNDER DER SCHÖPFUNG)

 

6 € (5 € bei MFZ-Mitgliedschaft). Die Kasse öffnet jeweils 60 Minuten vor und schließt 30 Minuten nach Beginn der Vorstellung. Bei allen öffentlichen Veranstaltungen verbleibt ein Kartenkontingent für den freien Verkauf an der Abendkasse.


Besuchsinformation

Öffnungszeiten

Die Ausstellungen des Münchner Stadtmuseums sind aufgrund der Generalsanierung aktuell geschlossen. Das Kino des Filmmuseums und das Stadtcafé bleiben weiterhin wie gewohnt bis Juni 2027 in Betrieb.

Informationen zur Von Parish Kostümbibliothek in Nymphenburg

Filmmuseum – Vorstellungen
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Donnerstag 19.00 Uhr
Freitag / Samstag 18.00 Uhr und 21.00 Uhr
Sonntag 18.00 Uhr

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