Walsi petschorase (Der Walzer auf der Petschora) | Georgien 1992 | R: Lana Gogoberidse | B: Saira Arsenischwili, Lana Gogoberidse | K: Giorgi Beridse | M: Giorgi Tsintsadse | D: Giwi Pirtschalawa, Nino Surguladse, Marika Tschitschinadse, Tamar Schirtladse, Nineli Tschankwetadse | 104 min | OmU | Explizit autobiografisch erzählt Lana Gogoberidse von den ineinander verwobenen Schicksalen von Mutter und Tochter im Jahr 1937: »Ein Mädchen reißt aus dem Waisenhaus aus und richtet sich in der verlassenen elterlichen Wohnung ein, die inzwischen ein KGB-Offizier für sich requiriert hat; eine Beziehung entwickelt sich zwischen beiden, die bis zum Ende offen bleibt, die sich nicht versteift auf ein Rollenspiel von Vater und Tochter. Denn das tägliche Leben wird perforiert durch die Erinnerungen des Mädchens an die Mutter, die deportiert wurde und mit anderen die Ufer der Petschora entlangzieht – weil keines der Gefangenenlager diese arbeitsunfähigen Frauen brauchen kann. Die eisige Glätte des Denkens habe Wittgenstein gesucht, […], die völlige Abstraktion. Und dabei hat er übersehen, dass es nur das Rauhe und Kantige ist, das uns in die Realität einhaken lässt, im Leben hält. In einen Walzer in leblosem Weiß blendet manchmal für Sekunden Gogoberidses Film, und wenn die verstoßenen Frauen gegen Ende halbtot in den Schnee sinken, wirkt die Gruppe fast wie eine Kalligrafie der Erschöpfung, in den magischen Zeichen der georgischen Schrift.« (Fritz Göttler)
Eintrittspreis 4 € (3 € bei MFZ-Mitgliedschaft), Aufschläge bei Überlänge, Live-Musik oder 3D. Die Kasse öffnet jeweils 60 Minuten vor und schließt 30 Minuten nach Beginn der Vorstellung. Bei allen öffentlichen Veranstaltungen verbleibt ein Kartenkontingent für den freien Verkauf an der Abendkasse.