Timecode | USA 2000 | R+B: Mike Figgis | K: Patrick Alexander Stewart | M: Arlen Figgis, Mike Figgis, Anthony Marinelli | D: Kyle MacLachlan, Salma Hayek, Stellan Skarsgård, Jeanne Tripplehorn, Holly Hunter, Xander Berkeley | 93 min | OF | »Als wir Mike Figgis‘ Film TIMECODE (2000) im Kino sahen, waren wir verblüfft: Ein Hollywoodregisseur, der in einem radikalen abendfüllenden Splitscreen vier Handlungsstränge ununterbrochen miteinander verwebt? Die Betrachter*innen können sich die Sequenzen – wie beim Zappen oder Surfen – im Kopf selbst mixen. Ein Gegenentwurf zur Eingleisigkeit klassischer Spielfilme. Eigentlich eine Aufgabe der Medienkunst? Ein Jahr zuvor hatten wir selbst begonnen, mit einer raumgreifenden Sechskanalinstallation zu experimentieren: JOHANNA-ZYKLUS, 2000 uraufgeführt im Marstall in München. Wie in einem sechsfach variierten Traum treten paarweise drei Figuren miteinander in einen Erzählreigen. Ihre Identitäten verschmelzen miteinander. In den synchron geschnittenen Szenen lösen sich die zeitliche Linearität und die Kausalität der Handlungen auf. Die Besucher*innen bewegen sich zwischen den schwebenden Filmbildern nach ihrer eigenen Choreografie und werden physisch in den Erzählraum einbezogen. Die Wirkung dieser immersiven, frei wuchernden Erzählung war ein Schlüsselerlebnis für uns. Seitdem arbeiten wir – in Film- und Fotoinstallationen – an der räumlichen wie auch zeitlichen Erweiterung von Erzählung, um einem multiplen Zeitgefühl auf die Spur zu kommen. Ein Zeitempfinden, das unsere Wahrnehmung von Welt immer stärker prägt und der Zeit des Traums nicht unähnlich ist. Im Filmmuseum nutzen wir die Gelegenheit, unsere aktuellen 3D-Kurzfilme gemeinsam auf der großen Kinoleinwand zu zeigen. Sie lassen uns tief in eine makroskopische Welt eintauchen, in der Gottesanbeterinnen in Altbauten, Clubs und Bunkern hausen.« (M+M)
Eintrittspreis 5 € (3 € bei MFZ-Mitgliedschaft), Aufschläge bei Überlänge, Live-Musik oder 3D. Die Kasse öffnet jeweils 60 Minuten vor und schließt 30 Minuten nach Beginn der Vorstellung. Bei allen öffentlichen Veranstaltungen verbleibt ein Kartenkontingent für den freien Verkauf an der Abendkasse.