Spartacus | USA 1960 | R: Stanley Kubrick | B: Dalton Trumbo, nach dem Roman von Howard Fast | K: Russell Metty | M: Alex North | D: Kirk Douglas, Laurence Olivier, Jean Simmons, Charles Laughton, Peter Ustinov, John Gavin, Tony Curtis, John Ireland | 198 min | OmU | Als Produzent und Hauptdarsteller Kirk Douglas sich nach der ersten Drehwoche heillos mit Regisseur Anthony Mann zerstritt, fragte er Stanley Kubrick, ob dieser einspringen würde. Drehbuchautor des Historienfilms um den Sklaven und Gladiator Spartacus, der im ersten Jahrhundert vor Christus den ersten großen Sklavenaufstand der Weltgeschichte gegen die Römer anführte, war Dalton Trumbo, der als einer der prominentesten Verfolgungsopfer des McCarthyismus auf der schwarzen Liste stand. Er schrieb einen Film über Unterdrückung und Freiheitskampf, nicht nur im antiken Kontext, sondern mit der amerikanischen Geschichte im Fokus, die Demokratie und Sklaverei als einander historisch bedingend ansah. Das US-Mainstreampublikum verstand das als kommunistisch, die American Legion of Decency verschickte 17.000 Briefe an patriotische Veteranen, damit sie gegen den Film demonstrierten. SPARTACUS wurde zensiert und gekürzt und konnte erst zwanzig Jahre später in seiner ursprünglichen Fassung gezeigt werden. Der mit zwölf Millionen Dollar teuerste Film seiner Zeit war dennoch ein Box-Office- Erfolg und wurde mit einem Golden Globe und vier Oscars ausgezeichnet. Nachdem Kubrick nicht auf amerikanische Militärkomparsen zählen konnte, drehte er die Schlachtszenen in Spanien mit 8000 Freiwilligen der spanischen Armee. Nur Soldaten konnten seiner Meinung nach so diszipliniert sein und die schwierigen taktischen Manöver der römischen Legionen in Echtzeit durchführen, die er in überlangen Einstellungen drehte.