Sieben Winter in Teheran | Deutschland 2023 | R+B: Steffi Niederzoll | K: Julia Daschner | M: Flemming Nordkrog l Mit: Reyhaneh Jabbari, Shole Pakravan, Fereydoon Jabbari, Shahrzad Jabbari, Sharare Jabbari | 98 min | Farsi OmU | Im November 2007 ersticht die 19-jährige Studentin Reyhaneh Jabbari ihren Vergewaltiger in Notwehr und flieht nach Hause. Die Verhaftung wegen Mordes folgt nur wenig später, das Urteil lautet Tod durch den Strang. Nach über sieben Jahren wird die junge Frau am 25.10.2014 hingerichtet. Sie hatte keine Chance, ihr Vergewaltiger war ein mächtiger und religiöser Mann. Der aufrüttelnde Blick auf eine perfide und frauenfeindliche Justiz im Iran von Steffi Niederzoll erzählt in leisen, aber eindringlichen Tönen von gefälschten Indizien und parteiischen Richtern, vom menschenverachtenden Mullah-Regime und schlägt den Bogen zu den Protesten Frau-Leben-Freiheit. Ein verstörendes Werk aus heimlich aufgenommenem Ton- und Videomaterial aus Reyhanehs Haftzeit, Briefen aus dem berüchtigten Evin-Gefängnis in Teheran, Zeugenaussagen und Gesprächen mit Familie, Anwalt und Mitgefangenen. Sehr berührend ist der Kampf der Mutter, die inzwischen mit zweien ihrer Töchter in Berlin lebt, für die Begnadigung ihrer Tochter, ihr Engagement gegen die Todesstrafe, ihre flehentlichen Telefonate mit dem Sohn des Vergewaltigers, der auf das Recht der Blutrache pocht. Reyhanehs Stimme bleibt als Mahnung und Aufruf zum Widerstand (mk)
Eintrittspreis 5 € (3 € bei MFZ-Mitgliedschaft), Aufschläge bei Überlänge, Live-Musik oder 3D. Die Kasse öffnet jeweils 60 Minuten vor und schließt 30 Minuten nach Beginn der Vorstellung. Bei allen öffentlichen Veranstaltungen verbleibt ein Kartenkontingent für den freien Verkauf an der Abendkasse.