Shahr-e ziba (Beautiful City) | Iran 2004 | R+B: Asghar Farhadi | K: Ali Loghmani | M: Hamidreza Sadri | D: Taraneh Alidoosti, Faramarz Gharibian, Babak Ansari, Farhad Ghaemian, Hossein Farzi-Zad | 98 min | OmeU | Akbar feiert seinen 18. Geburtstag in einer Jugendstrafanstalt – doch ein Grund zur Freude ist das nicht für ihn, denn er wurde mit sechzehn Jahren für einen Mord zum Tode verurteilt. Mit dem Tag seiner Volljährigkeit kann die Strafe nun vollzogen werden. Ein Verzicht darauf bestünde nur, wenn die Hinterbliebenen des Opfers einer Begnadigung zustimmen. Akbars Freund A’la versucht daraufhin alles, um seinen Freund vor der Hinrichtung zu bewahren. Unterstützung findet er bei Akbars geschiedener und alleinerziehender Schwester Firoza, mit der ihn bald eine zögerliche Romanze verbindet. Obwohl es bei Asghar Farhadis zweitem Spielfilm vorrangig um Gerechtigkeit, Rache und Liebe geht, liegt der Fokus hauptsächlich auf der Freundschaft. Der Regisseur spiegelt mit Akbars Schicksal die Unerbittlichkeit der iranischen Gesellschaft, die mit ihrem religiösen Glauben der Liebe und Vergebung keine Chance gibt, mögen die Charaktere noch so sehr darum kämpfen. Die Leistung des Ensembles ist durchweg beeindruckend, Farhadis Gespür für Schauspielführung zeigt sich bereits in diesem frühen Film. Visuell werden die bescheidenen Lebensverhältnisse der Protagonist*innen von Ali Loghmani mit klaren Bildern eingefangen.