November Days (Novembertage – Stimmen und Wege)
BRD/GB 1990, Regie + Drehbuch: Marcel Ophüls | Kamera: Pierre Boffety | 130 min
Fünf Monate nach dem Mauerfall begibt sich Marcel Ophüls voller Neugier nach Deutschland, um mit den Leuten zu sprechen, die er in Filmaufnahmen zum Mauerfall gesehen und nach langer Recherche identifiziert hat. Ophüls spricht auch mit Politiker*innen, Schriftsteller*innen und anderweitig politisch Aktiven und hält ihre Wahrnehmung der Ereignisse ebenso auf Film fest wie die des „normalen Bürgers“. Mit einer gesunden Portion Witz und Ironie gelingt es dem Filmemacher zudem, bestechend ehrliche Antworten aus allen Schichten zu bekommen und den Film so zu einer Collage persönlicher Ansichten zur jüngeren deutschen Geschichte zu machen. Seine viel bewunderte Methode, bei der er sich wortwörtlich selbst mit ins Spiel bringt, bezeichnete Marcel Ophüls einmal als „investigativen Sarkasmus“. NOVEMBER DAYS, gedreht für die BBC London, ist ein eigenwilliger Stimmungsbericht über den Mauerfall in Berlin und die Monate danach. Ein Film, der durch die Gegenwart und Vergangenheit navigiert, indem er ein Kaleidoskop aus Gesprächen mit Zeitgenoss*innen, Nachrichtenbildern und Szenen von der Straße erzeugt, und diese mit verschiedenen Spielfilmausschnitten verbindet. So entstand ein vielschichtiges Porträt aus Erzählungen und Bildern, die einen komplexen Zusammenhang von Politik und Alltag zeigen. „Ich glaube immer noch, dass der 9. November ein Freiheitsfest war. Dass schwere Zeiten auf Ostdeutschland zukommen, ist im Film spürbar. In gewisser Weise ist der Film eine Komödie. Aber eine schwarze." (Marcel Ophüls)
Eintrittspreis 4 € (3 € bei MFZ-Mitgliedschaft), Aufschläge bei Überlänge, Live-Musik oder 3D. Die Kasse öffnet jeweils 60 Minuten vor und schließt 30 Minuten nach Beginn der Vorstellung. Bei allen öffentlichen Veranstaltungen verbleibt ein Kartenkontingent für den freien Verkauf an der Abendkasse.