Die Geträumten
Österreich 2016 | Regie: Ruth Beckermann | Drehbuch: Ina Hartwig, Ruth Beckermann | Kamera: Johannes Hammel | Besetzung: Anja Plaschg, Laurence Rupp | 89 min
Ingeborg Bachmann und Paul Celan begegnen sich 1948 in Wien als sie beide in ihren Zwanzigern sind. Ihre dramatische, rauschhafte und traurige Liebesgeschichte endet mit dem Suizid Celans 1971 in Paris. Für Ingeborg Bachmann ist es die große Liebe ihres Lebens, obwohl ihr dieser Mann, ein Jude aus Czernowitz, dessen Eltern im Holocaust umgekommen sind, auch immer etwas fremd geblieben ist. In einem Moment des Zweifels fragt sie: "Sind wir nur die Geträumten?"
Nun lesen eine junge Frau und ein junger Mann in einem Tonstudio die Texte, wobei diese sich durch die konzentrierte, abwechselnde Rezitation zu einem intensiven Kammerspiel verdichten. „Was daraus entsteht, ist ein Spiel mit doppeltem Boden. Die Beziehung der beiden Briefschreibenden reflektiert sich in der Beziehung der beiden Brieflesenden: eine vergangene Emotionalität, die durch Nachwirkung und Nachfühlung wiederauflebt. Zwei Zeitebenen begegnen einander: Vergangenheit korrespondiert mit Gegenwart. Und die Briefe, deren Austausch zwischen Celan und Bachmann Tage, Wochen, Monate gebraucht hat, werden jetzt zwischen den beiden Sprechern mit E-Mail-Geschwindigkeit hin- und hertransportiert.“ (Peter Kremski)
Zur Ausstellung "Ingeborg Bachmann. 'Ich bin es nicht, ich bin's" im Literaturhaus München
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Eintrittspreis 4 € (3 € bei MFZ-Mitgliedschaft), Aufschläge bei Überlänge, Live-Musik oder 3D. Die Kasse öffnet jeweils 60 Minuten vor und schließt 30 Minuten nach Beginn der Vorstellung. Bei allen öffentlichen Veranstaltungen verbleibt ein Kartenkontingent für den freien Verkauf an der Abendkasse.