Nakhoda Khorshid (Kapitän Khorshid) | Iran 1987 | R+B: Nasser Taghvai | K: Mehrdad Fakhimi | M: Fereydoun Naseri | D: Dariush Arjmand, Ali Nasirian, Saeed Poursamimi, Parvaneh Massoumi, Fathali Oveisi | 118 min | OmeU | »Hauptfiguren sind der verkrüppelte und zynische Perlenhändler Khajed Majed und Kapitän Khorshid, ein einsamer Abenteurer. Beide bewegen sich außerhalb des Rechts, kämpfen auf ähnliche Weise, doch ihre Gründe sind verschieden. Die Grenzpolizei beschlagnahmt und verbrennt eine Zigarettenladung, die Kapitän Khorshid einschmuggeln wollte. Um sich finanziell wieder aufzufangen, hilft er im Auftrag von Khajed Majed politisch Verfolgten das Land zu verlassen. Als er eine Gruppe von Verbannten übersetzen soll, führt dies zu einem tödlichen Ende. Khorshid bedeutet auf Persisch Sonne und ist ein Hinweis auf die zum Teil allegorische Sprache, die dem Regisseur eigen ist.« (Katalog des Festivals Locarno 1988). Der Film wurde von der Internationalen Jury mit dem Bronzenen Leoparden ausgezeichnet. KAPITÄN KHORSHID basiert auf Ernest Hemingways Roman »To Have and Have Not«, den dieser 1937 kurz vor seinem Aufbruch in den Spanischen Bürgerkrieg publizierte. Seine Botschaft war: »Ein Mann allein hat keine Chance.« In der von Howard Hawks 1944 gedrehten Hollywood-Version wurde die Hauptrolle zu einer typischen Bogart-Figur, die zu Beginn meint: »I won’t stick out my neck for nobody.« Ihre Wandlung wurde zum Abbild der US-Haltung im Zweiten Weltkrieg: von der Nichtinterventionspolitik zum dezidierten Engagement gegen den Faschismus. Taghvai hat die Handlung an die iranische Südküste in eine kleine Hafenstadt am Persischen Golf verlegt und von Hemingway das Motiv des sich nur aus finanziellen Gründen exponierenden Einzelgängers übernommen.