Keulleeoui kamela (Claire’s Camera) | Südkorea 2017 | R+B: Hong Sangsoo | K: Lee Jinkeun | M: Dalpalan | D: Isabelle Huppert, Kim Minhee, Chang Mihee, Jung Jinyoung, Yoon Heesun, Lee Wanmin | 89 min | OmeU | Cannes als Ort, der aussieht, wie Orte bei Hong immer aussehen, in Südkorea oder irgendwo auf der Welt: je ortsspezifisch begehbar, bestehbar, besitzbar. Menschen sitzen und reden, stehen und schweigen, kommen ins Gespräch, verhaken sich, trinken. Auf seltsam unschuldige Weise selbstreferenziell: Gleich in der ersten Einstellung hängt ein Plakat zu einem Hong-Film an der Tür. Umspielt wird Hongs Affäre mit Kim Minhee, der Regisseur, der hier auftritt, ist ein Hong-Doppelgänger der wirklich widerlichen Art. Es sind Menschen und Medien, die hier interagieren. Das Kino natürlich, als Referenz. Das Meer, das allem den offenen Hintergrund gibt. Isabelle Huppert als Claire, eine komische Figur, die an Gravität gewinnt; ihre Polaroid-Kamera, die die Fotografierten zu Anderen macht. Dass das so ist, muss man nicht glauben, vielleicht ist die Kamera nur das Zünglein an der Waage, das den Beziehungen, den Intrigen, den Blicken Richtungen gibt: Ausgerenktes, das sich vielleicht hier und da wieder einrenken lässt.
Eintrittspreis 4 € (3 € bei MFZ-Mitgliedschaft), Aufschläge bei Überlänge, Live-Musik oder 3D. Die Kasse öffnet jeweils 60 Minuten vor und schließt 30 Minuten nach Beginn der Vorstellung. Bei allen öffentlichen Veranstaltungen verbleibt ein Kartenkontingent für den freien Verkauf an der Abendkasse.