Greed (Gier nach Gold)

Stummfilmtage 
im Kinosaal

GREED (Gier nach Gold) | USA 1924 | Regie Erich von Stroheim | Drehbuch Erich von Stroheim, June Mathis, nach dem Roman »McTeague« von Frank Norris | Kamera William H. Daniels, Ben Reynolds, Ernest B. Schoedsack | Besetzung Gibson Gowland, Tempe Pigott, ZaSu Pitts | Produktion Metro Goldwyn | Premiere 26.1.1925 | Länge 230 Minuten | Farbe schwarzweiß mit handkolorierten Effekten | Zwischentitel englisch
John McTeague war Bergarbeiter, hat bei einem fahrenden Zahnklempner gearbeitet und lässt sich danach als Zahnarzt in San Francisco nieder. Er spannt die unbedarfte Trina ihrem Cousin Marcus aus, mit dem er befreundet ist. Nach einem Lotteriegewinn von 5000 Dollar bekommt Trinas Geiz krankhafte Züge. Das Paar sinkt Stufe um Stufe auf der sozialen Leiter herab, doch sie weigert sich ihr Vermögen anzutasten. Gewalt, Lüge und Verelendung bestimmen so immer mehr ihr Leben, dass es nur noch einen einzigen, unumkehrbaren Ausweg zu geben scheint. Erich von Stroheim wollte Norris‘ Roman so detailgetreu und realistisch wie nur möglich umsetzen; das ursprünglich epische Werk hatte mit 42 Rollen eine Laufzeit von etwa neun Stunden. Der Film ist jedoch nur noch in einer verstümmelten Fassung überliefert; von Stroheims Produzenten kürzten ihn auf zwei Stunden zusammen. Von den herausgeschnittenen Szenen blieben lediglich einige Standfotos erhalten. Der Filmhistoriker Rick Schmidlin erstellte1999 mit Hilfe der Standfotos und Stroheims Drehbuch eine etwa vierstündige Fassung, die wenigstens einen ungefähren Eindruck des Ganzen bietet. Heute zählt der Film aufgrund seines einzigartigen Naturalismus zu den filmgeschichtlich bedeutendsten Werken. Gedreht wurde an Originalschauplätzen in San Francisco und im Death Valley. Der Soundtrack stammt von Robert Israel.
GREED ist ein Film von fast bitterer und manischer Konsequenz. Mit einer Überfülle von Details macht Strohheim die Verwandlung des Menschen durch die Gier nach Geld deutlich; alle drei Hauptpersonen werden letztlich durch die Macht des Geldes pervertiert. (Dieter Krusche, Reclams Filmführer, Stuttgart 1973) 

Diese Version von GREED ist in erster Linie die Rekonstruktion der Erzählstruktur und sollte nicht als Versuch eines director’s cut missverstanden werden. Mein Ziel war es, philologisch korrekt zu arbeiten und gleichzeitig die originale Montage und Inszenierung von von Strohheim nachvollziehbar zu machen. Neben der Verwendung von Hunderten von Standfotos und des erhalten gebliebenen Filmmaterials wurden die originalen Farbeffekte rekonstruiert, die in einem Arbeitsdrehbuch vom 31.3.1923 vermerkt sind, und die Anweisungen für Auf-, Ab- oder Irisblenden befolgt. Wichtig war uns, dass der Film einen Erzählrhythmus findet, der von Strohheims Intention gerecht wird. (Rick Schmidlin, Le Giornate del Cinema Muto Catalogo, Sacile 1999)

 

6 € (5 € bei MFZ-Mitgliedschaft). Die Kasse öffnet jeweils 60 Minuten vor und schließt 30 Minuten nach Beginn der Vorstellung. Bei allen öffentlichen Veranstaltungen verbleibt ein Kartenkontingent für den freien Verkauf an der Abendkasse.


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Informationen zur Von Parish Kostümbibliothek in Nymphenburg

Filmmuseum – Vorstellungen
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