Filme von Dore O.

Underdox Halbzeit
Zu Gast: Masha Matzke, Peter Kremski

Filme von Dore O.
Dore O., geboren 1946 in Mülheim an der Ruhr, ist eine eminente Vertreterin des westdeutschen Avantgardefilms, deren Werk im Rang der amerikanischen Avantgardistin Maya Deren heute den Status eines Klassikers hat. Lange Zeit war Dore O. vor allem an der Seite von Werner Nekes, mit dem sie verheiratet war, künstlerisch bekannt – ein Phänomen aus einer Zeit, als filmende Frauen noch gerne den Männern unter- oder zugeordnet wurden, zumal im Experimentalfilm, in dem es immer auch um die Meisterschaft der Abstraktion geht. Die Documenta in Kassel hatte jedoch früh Dore O.s Eigenständigkeit als Filmkünstlerin erkannt und gab auf den legendären Documenta-Ausgaben 5 (1972) und 6 (1977) ihren hybriden, sich in der Montage zwischen rätselhafter Innerlichkeit und dokumentarischer Außenwelt auflösenden Filmwelten eigene Ausstellungen.
Dore O. zeichnete sich in der männerdominierten Szene des westdeutschen Experimentalfilms durch die Eigenständigkeit und Eigensinnigkeit ihres Werkes aus. Sie widersetzte sich den schnellen Montagen und visuellen Effekten und erprobte lieber den freien lyrischen Umgang mit filmischer Zeit, in die sie unterschwellige Narrationen einstreute. »Ich möchte keine modernen Filme machen. Man sollte persönliche Filme machen, sonst sind sie für niemanden sonst von Interesse«, erklärte sie ihre Herangehensweise.
Maria Matzke, leitende Restauratorin ihres Werks, in der Deutschen Kinemathek Berlin, beschreibt die Filme von Dore O. als einen »Zustand des Dazwischen, ein Vorzimmer der Sprache, ja sogar des Bewusstseins. Ihr assoziativer Strom von Bildern und Tönen funktioniert als eine Reflexion über ihre Sinnlichkeit. In einer traumähnlichen Dichte und einer seltsamen Aufhebung der Zeit erzeugen O.s Filme eine gesteigerte Wahrnehmung zwischen Hypnose und Klarheit.« Im Februar 2022 wurde Dore O. mit dem Ehrenpreis der Deutschen Filmkritik ausgezeichnet. Nur einen Monat später verstarb sie unerwartet in ihrem Heimatort. (Dunja Bialas)

Eintrittspreis 5 € (4 € bei MFZ-Mitgliedschaft). Die Kasse öffnet jeweils 60 Minuten vor und schließt 30 Minuten nach Beginn der Vorstellung. Bei allen öffentlichen Veranstaltungen verbleibt ein Kartenkontingent für den freien Verkauf an der Abendkasse.


Besuchsinformation

Öffnungszeiten

Die Ausstellungen des Münchner Stadtmuseums sind aufgrund der Generalsanierung aktuell geschlossen. Das Kino des Filmmuseums und das Stadtcafé bleiben weiterhin wie gewohnt bis Juni 2027 in Betrieb.

Informationen zur Von Parish Kostümbibliothek in Nymphenburg

Filmmuseum – Vorstellungen
Dienstag / Mittwoch 18.30 Uhr und 21.00 Uhr
Donnerstag 19.00 Uhr
Freitag / Samstag 18.00 Uhr und 21.00 Uhr
Sonntag 18.00 Uhr

Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln

S/U-Bahn Station Marienplatz
U-Bahn Station Sendlinger Tor
Bus 52/62 Haltestelle St.-Jakobs-Platz

Kontakt

St.-Jakobs-Platz 1
80331 München
Tel. +49-(0)89-233-22370
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Kinokasse Tel. +49-(0)89-233-24150