Erfolg I Deutschland 1990 I R+B: Franz Seitz, nach dem Roman »Erfolg. Drei Jahre Geschichte einer Provinz« von Lion Feuchtwanger I K: Rudolf Blahacek I M: Friedrich Meyer I D: Franziska Walser, Bruno Ganz, Peter Simonischek, Martin Benrath, Gudrun Gabriel, Hans Bergmann, Thomas Holtzmann, Gustl Bayrhammer, Ernst Jacobi, Günter Mack, Mathieu Carrière, Alexander Pelz, Thekla Mayhoff, Bernhard Wicki, Carola von Herder I 3 x 88 min | OF | Der Münchener Schlüsselroman über die Jahre des Kriegsendes, der Revolution und der sich formierenden faschistischen Bewegung erregte 1933 die Gemüter, wurde von den Nationalsozialisten verbrannt und erschien in einer weiteren Auflage im Exil. Der Film ERFOLG hatte 1991 in seiner Kinofassung auf der Berlinale Premiere und wurde im Fernsehen als Dreiteiler gezeigt. Der Fernsehfassung gelingt es besser, in die Tiefen und Verästelungen des Romans einzutauchen und Bilder aus der Provinz Bayerns, der Bierseligkeit und Stammtischmentalitäten zu zeigen sowie den Herausforderungen einer modernen und provozierenden Kunst visuellen und narrativen Raum zu geben. Ein Kunsthistoriker (Peter Simonischek) wird aufgrund seiner provozierenden Ausstellungspolitik in einem Scheinprozess wegen »Unzucht« verurteilt und stirbt im Gefängnis. Engstirnige Spießer, machthungrige Politiker und unerträgliche Doppelmoral erscheinen auf der Leinwand wie die Gemälde von George Grosz. Das Bild einer Malerin (Gudrun Gabriel), ein Akt, von einer Frau gemalt, führt zu einem öffentlichen Skandal. Der Schriftsteller Tüverlin (Bruno Ganz) versucht vergeblich den Kunsthistoriker zu retten. Zugleich arbeitet er an einem Buch über Goya, womit Feuchtwanger den humanistischen Kreis zwischen beiden Romanen schließt.