Deutschland bleiche Mutter | BRD 1980 | R+B: Helma Sanders-Brahms | K: Jürgen Jürges | M: Jürgen Knieper | D: Eva Mattes, Ernst Jacobi, Elisabeth Stepanek, Angelika Thomas, Rainer Friedrichsen, Anna Sanders, Miriam Lauer, Sonja Lauer | 151 min | OF | Helma Sanders-Brahms stellt ihrem Film, der parabelhaft ein Schicksal von tausenden Frauen erzählt, die den Zweiten Weltkrieg erlebt haben, ein Zitat aus Bertolt Brechts Gedicht »Deutschland« voran. Erzählt wird aus der Perspektive einer Tochter, die mit ihrer Mutter die Kriegswirren, die Tage nach Kriegsende und die erste Zeit des Friedens erlebt. Im Off gesprochen wird sie von der Regisseurin selbst. Eva Mattes spielt die selbstbewusste Lene, die im Sommer 1939 Hans heiratet, der nicht in der Partei ist, anders als sein nationalsozialistischer Freund. Als Lene ihre Tochter Anna zur Welt bringt, ist Hans bereits Soldat und Deutschland das Ziel von Bombenangriffen. Mit unerschütterlicher Kraft bringt Lene sich und ihr Kind trotz aller Schwierigkeiten allein durch den Krieg. Die enge Beziehung zu ihrer Tochter gibt ihr die Kraft, nie den Lebensmut zu verlieren. Im Frieden aber, nach der Rückkehr ihres Mannes, von dem sie sich entfremdet hat, kommt sie mit der Rolle der Hausfrau und Mutter nicht zurecht und erstarrt. Eine Gesichtslähmung macht sie zur Außenseiterin; in der Nachkriegsgesellschaft findet sie keinen Platz für sich und verfällt in eine Depression. Nur die Tochter, die ihre Mutter instinktiv versteht, wird ihre Brücke zum Leben. Gezeigt wird die wiederhergestellte Premierenfassung.
Eintrittspreis 4 € (3 € bei MFZ-Mitgliedschaft), Aufschläge bei Überlänge, Live-Musik oder 3D. Die Kasse öffnet jeweils 60 Minuten vor und schließt 30 Minuten nach Beginn der Vorstellung. Bei allen öffentlichen Veranstaltungen verbleibt ein Kartenkontingent für den freien Verkauf an der Abendkasse.