Der müde Tod

Stummfilmtage
Live-Musik: Richard Siedhoff & Mykyta Sierov

DER MÜDE TOD | Deutschland 1921 | Regie Fritz Lang | Drehbuch Fritz Lang, Thea von Harbou | Kamera Erich Nitzschmann, Hermann Saalfrank, Fritz Arno Wagner | Besetzung Lil Dagover, Walter Janssen, Bernhard Goetzke, Max Adalbert, Wilhelm Diegelmann, Hans Sternberg, Erich Pabst | Produktion Decla-Bioscop | Premiere 6.10.1921 | Länge 97 Minuten | Farbe viragiert, getont | Zwischentitel deutsch
Ein früher Film von Fritz Lang, der zum Kanon des Weimarer Kinos zählt, aber lange nur farblos zu sehen war. 1921 kam der DER MÜDE TOD in einer bunt viragierten und getonten Fassung in die Kinos. Alle bekannten erhaltenen Materialen sind jedoch nur schwarzweiß und späte fotografische Generationen. Weder ein Kameranegativ noch zeitgenössische Verleihkopien sind überliefert. Die Restaurierung der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung entstand u. a. auf der Grundlage einer 35mm-Kopie aus dem Filmmuseum München, die der ehemalige Leiter Enno Patalas beim russischen Filmarchiv Gosfilmofond gegen eine Kopie des James-Bond-Films GOLDFINGER eingetauscht hatte. Die neu restaurierte Fassung macht den Film wieder in der ursprünglichen Einfärbung erlebbar und die besondere Lichtsetzung sichtbar, die Lotte Eisner als »typisch expressionistische Beleuchtungseffekte« anführt: »Das Laboratorium des kleinen Apothekers vom MÜDEN TOD, ein dämmriger Raum mit verschlossenen Fensterläden, ist von einem seltsamen Gleißen erfüllt. Es ist Hoffmanns satanische Welt, die sich hier aufzutun scheint. Diese Beleuchtung von unten oder von der Seite her, die bestimmte leuchtende Linien, Bänder oder größere Flächen herausholt, übermäßig unterstreicht und sie abrupt mit dem Dunkel zusammenstoßen lässt, wird für den expressionistischen Film charakteristisch.« (Lotte Eisner, Die dämonische Leinwand, Frankfurt am Main 1975)

Der Tod als Architekt und Erzähler. Ein erzählter Erzähler. In einer Erzählsituation par excellence: ein altdeutsches Wirtshaus, versammelt die Honoratioren des Ortes, ein durchreisendes junges Paar macht Rast. Neugier entzündet sich am mysteriösen Fremdling ein paar Tische weiter. Vor Jahren, so wird berichtet, hat er ein Grundstück am Friedhof erworben und eine Mauer darum gezogen ohne Fenster und Tor. Das junge Mädchen, nachdem der Fremde den Bräutigam entführt hat, sucht vergebens Einlass. Erst der Traum öffnet ihr einen Spalt mit gotischem Spitzbogen. Weiter träumt sie einen Wald von zahllosen Kerzen, von denen jede eine Lebensgeschichte symbolisiert. Drei führt der Tod ihr vor, keineswegs gleichzeitige, sondern eine im Bagdad der Kalifen, eine im Venedig der Renaissance und eine im alten China spielend. Nichts verbindet sie als ihre verwandte Konstruktion und ihr Personenrepertoire. Ihr Maß haben sie in den Kerzen, die das Feuer verzehrt – sie müssen ans Ende kommen, wenn die Flamme erlischt. (Enno Patalas, Fritz Lang, München 1976)

 

6 € (5 € bei MFZ-Mitgliedschaft). Die Kasse öffnet jeweils 60 Minuten vor und schließt 30 Minuten nach Beginn der Vorstellung. Bei allen öffentlichen Veranstaltungen verbleibt ein Kartenkontingent für den freien Verkauf an der Abendkasse.


Besuchsinformation

Öffnungszeiten

Die Ausstellungen des Münchner Stadtmuseums sind aufgrund der Generalsanierung aktuell geschlossen. Das Kino des Filmmuseums und das Stadtcafé bleiben weiterhin wie gewohnt bis Juni 2027 in Betrieb.

Informationen zur Von Parish Kostümbibliothek in Nymphenburg

Filmmuseum – Vorstellungen
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Donnerstag 19.00 Uhr
Freitag / Samstag 18.00 Uhr und 21.00 Uhr
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