The Moment of Peace

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Frieden scheint in einer Zeit zugespitzter Konflikte, zunehmender Kompromisslosigkeit, rauer werdenden Umgangstons in politischen Diskussionen und allgemeiner Aufrüstung ferner denn je zu sein. Waffenstillstand ist das höchste erreichbare Ziel bei kriegerischen Auseinandersetzungen, Frieden bleibt eine Utopie. Allgemein wird Politikverdrossenheit beklagt, die Umständlichkeit langwieriger demokratischer Prozesse führt zum Ruf nach starker Führung und radikalen Entscheidungen. Schauen wir aus heutiger Perspektive auf das Kriegsende im Mai 1945, die Stunde Null vor 80 Jahren, dann sehen wir Momente und Entwicklungen, die uns auch für unsere Gegenwart Aufschluss geben können. Filme sind wertvolle Zeitdokumente, egal ob sie ihre Entstehungszeit unmittelbar reflektieren oder auf historische Situationen zurückblicken.
Den unmittelbaren Moment des Kriegsendes, das Aufatmen und das unsichere Erwarten von dem, was kommen wird, erfasst am eindrucksvollsten Edgar Reitz in seinem Film STUNDE NULL. Der erste deutsche Nachkriegsspielfilm DIE MÖRDER SIND UNTER UNS von Wolfgang Staudte zeigt noch Menschen, die von Krieg und KZ-Haft gezeichnet sind und nur mühsam nach vorne schauen. Die Komödien BERLINER BALLADE, FILM OHNE TITEL und KARBID UND SAUERAMPFER beschreiben mit mildem Humor, wie sich ihre Protagonisten mit den Nachkriegsrealitäten arrangieren. In PEPPERMINT FRIEDEN endet diese Zeit mit dem Kalten Krieg, in dem die Kampfhandlungen außerhalb Europas verlagert sind.
Besonders aufschlussreich sind die Filme, die ab 1947 mit amerikanischer Unterstützung gedreht wurden, um den Deutschen die Werte einer freien Welt und demokratische Grundprinzipien zu vermitteln. Diese liefen als »Kulturfilme« im Vorprogramm der Kinos und als 16mm-Kopien in Bildungsprogrammen. Sie beschreiben Ideale der Integration von Flüchtlingen, der friedlichen Konfliktlösungen durch Diskussionen, der Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung durch einen jeden, der Verständigung zwischen den Völkern und der wirtschaftlichen Zusammenarbeit ohne Zölle. Heiner Roß, Leiter der Kinemathek Hamburg, der mit diesen Filmen aufgewachsen ist, hat sie aufgespürt, gesammelt und dokumentiert. Er wird in die Vorstellungen einführen. Zu diskutieren ist, inwieweit sie heute noch aktuell sind oder uns hoffnungslos naiv erscheinen.
Stefan Drößler

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All films are shown in their original language. Subtitling is designated as follows: 

OF = Original version, not subtitled 
OmU = Original version with German subtitles 
OmeU = Original version with English subtitles 
OmfU = Original version with French subtitles 
OmÜ = Original version with German translation

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